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1. Allgemeine Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 71

1906 - Leipzig : Hirt
Die Erdrinde. 71 trat. Denn die Verteilung von Land und Wasser hat noch durch lange Zeiträume in der Geschichte der Erdbildung erheblich geschwankt, und die heutige Gestalt der Festländer gehört erst den jüngsten Zeiten dieser Geschichte an. Durch die Spalten der Schollen ergoß sich in der älteren Zeit das Magma in breiten Schichten über die Oberfläche oder baute zumeist in jüngerer geologischer Zeit kegelförmige Vulkane auf. Diese Eruptiv- (d. i. Auswurf)gesteiue wurden durch die chemische Eiuwirkuug des Wassers in mannigfaltiger Weise umgestaltet, während anderseits die an festen Bestand- teilen ungemein reichen Meere Sinkstoffe (Sedimente) ablagerten, die durch den Druck der darüber lagernden Massen und durch chemische Umbildung zu Sedimentgesteinen wurden. § 33. Die Erdrinde. Die Gesteinshülle unseres Planeten, deren Beschaffenheit die Geologie kennen lehrt, ist ihrer Entstehung nach im wesentlichen zweierlei Art: 1) Geschichtete oder Sedimentgesteine, die unter Mithilfe des Wassers entstanden und von diesem abgesetzt worden sind'. Hierher gehören Ton, Tonschiefer, Mergel, Gips, Steinsalz, Sandsteines Konglomerate, Kalksteine it. a. Sie enthalten fehr häufig Überreste vorweltlicher Tiere und Pflanzen, die entweder in Mineralmasse umgewandelt (Versteinerungen) oder nur als Abdruck erhalten sind. Als teilweise verweste Überbleibsel vorweltlicher Torfmoore oder Wälder finden sich diesen Schichtgesteinen Bänke (Flöze) von Steinkohle oder Braunkohle eingelagert. Während sich alle oben- genannten Gesteine z. T. durch ihre Zusammensetzung aus zusammen- geschwemmtem Gesteinsschutte, z. T. durch ihre Versteinerungen als wässerigen (neptnnifchen) Ursprungs erweisen, fehlen den Absatzerzeugnissen der ältesten Meere, den ältesten Schieferformationen, diese überzeugenden Merkmale. Nur ihre Schichtung spricht für ihre Zugehörigkeit zu den Sedimentgesteiueu. Zu dieser Gruppe der kristallinischen Schiefer (Urgesteine) gehören Gneis, Glimmerschiefer, Marmor, Quarzitschiefer u. a. 2) Eruptivgesteine, die in feuerflüssigem Zustande durch Spalten und Kanäle aus dem Erdinuern hervorgedrungen und an der Oberfläche der Erde zu festem Gestein erstarrt sind. Die jüngsten unter ihnen, z. B. Basalt, Phonolith und Trachyt, pflegt man als vulkanische Gesteine von den plntonischen Eruptivgesteinen (Granit, Syenit, Porphyr, Gabbro, Diabas) zu trennen. Da allen diesen Felsarten die für Sedimentgesteine bezeichnende Schichtung durchaus abgeht, nennt man sie im Gegensatze zu diesen auch wohl massige oder Massengesteine. Typische Beispiele von sedimentären Gebilden sind die Dolomiten Süd- Tirols, der Karst, der Quadersaudstein der Sächsischen Schweiz und der Ton- 1 Eckholm und Geikie gelangen aus einer Berechnung auf Grundlage der Dicke der Sedimente zu einem Zeitminimum von 100000 Jahren für das Entstehen der Lebewesen auf der Erde. 2 Sandstein bildet sich auch heute noch im Meere recht schnell, so beim Hafen von Dünkirchen seit 1581 in 7—8 m dicken Schichten, also 2 m in 100 Jahren.
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