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1. Länderkunde für höhere Lehranstalten - S. 229

1903 - Leipzig : Hirt
Arabien mit der Sinai-Halbinsel und der syrischen Wüste. 229 gewerbtätig. — Jafa (b. i. die „Schöne"), das Joppe der Griechen, Hafen- stadt von Jerusalem, in entzückendem Pflanzenparadiese, mit rührigem Handels- und Gewerbebetriebe. Deutsche Tempel-Kolonie. 2) Samaria, mit sanfteren Gebirgssormen und fruchtbareren Gegenden. Sichem, jetzt Näbulus (Neapolis), ehemals Hauptstadt des Reiches Israel und später der Landschaft Samaria. Hier hat sich ein kleiner Rest der aus Juden und Heiden gemischten Samariter erhalten, der auf dem Felsgebirge Garizim noch Opfer darbringt. — Samaria, Sitz der Könige von Israel, jetzt ein kleines Dorf, in schöner Lage und mit stattlichen Ruinen. 3) Galiläa, im S. des schueegekröuteu Hermon, wechselvolle, fruchtbare Landschaft. Tiberias, Städtchen am schönen See Genezareth. — In der Trümmer- stätte von Tell-Hüm, ebenfalls am See, wird das alte Kapernaum wiedergefunden, Christi vorzüglichster Aufenthaltsort, „feine Stadt", wo er wohnte und in der Schule lehrte. —■ Nazareth, 45 km u. von Jerusalem, w. vom vulkauischeu Kegel des Tabor, meist von arabischen Christen bewohnte Stadt (8), treibt Ackerbau, Viehzucht und viel Gewerbe. — An der Grenze von Palästina, gegenüber dem Vorgebirge Karmel, die Seefestuug Akka, im Altertum Akko oder Ptolemäis. Sitz des Johanniterordens von 1192—1291, daher der Name St. Jean d'acre; viel umkämpft zur Zeit der Kreuzzüge, das letzte große Bollwerk der Christen im Mor- genlande. 1799 vergeblich belagert durch Bonaparte. — S. davon, am Fuße des Karmel, Haifa, aufblühende Handelsstadt mit einer Tempel- Kolonie. — N. vou Akka die einst blühenden Handelsstädte der Phönizier Tyrns und Sidon, jetzt als Sur und Saida [ßaidäl uubedeuteude Städte. Das Ost-Jordanland. 4) Peräa, d. h. das jenseitige Land, besitzt schöne Eichenwälder und ist ziemlich fruchtbar. 2. Arabien mit der Sinai-Halbinsel und der syrischen Wüste. Arabien, die größte aller Halbinseln (über 3 Mill. qkm), ist ein von Wüsten erfülltes Hochland, dessen Bewohner im Innern nur auf den Oasen eine Stätte finden oder als Nomaden, darunter die räuberischen Beduinen, „die Söhne der Wüste", ein Wanderleben führen, aber auf den Viehtriften des mittleren Binnenlandes, des Nedfched, d. i. Hochland, die trefflichsten Pferde und Reitkamele züchten. Im S.w. senkt^sich das Hochland mit wohlbewässerten Terrassen zur Landschaft Jemen, der Arabia telix, hinab. Auf diesen „Stufen des Weihrauchs" wurde der Kaffeebaum heimisch, während die Dattelpalme das Glutklima der Tiefe aufsucht. Die Bewohner der Wüste leben in Hütten aus Palmblättern oder Zelten aus Teppicheu und Ziegenfellen, stehen unter Schechs und nähren sich von dem Ertrage ihrer Herden und von Getreide und Früchten, die sie durch Kauf oder Raub aus dem Kulturlande holen. Die im N. hellfarbigen, im S. aber dunkleren ansässigen Araber der Städte und Oasen stehen zumeist unter türkischer Herrschaft, andere bilden unabhängige Stammes- gemeiuschafteu.
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