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1. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 73

1911 - Leipzig : Hirt
1. Kolonien in Afrika. — b) Kamerun. 73 folgt eine Ebene mit einzelnen Gebirgsstöcken, die vom schiffbaren Bernte durchzogen wird und in das Tsadbecken übergeht. Natürliche Straßen in dieses Innere bilden der Njong und der etwa Rheinlänge erreichende Ssänaga. Aber ihr Lauf ist wegen der Schnellen und der Fälle nur streckenweise für die Schiffahrt brauchbar. Die Hitze (Fig. 9) ist nur wenig niedriger als an der Mste, und erheblich (150—180 cm) sind die Regenmengen. So hat sich auf dem ziegelroten Lateritboden (Buntbild Kilimandscharo), der aus verwittertem Granit und Gneis entstanden ist, ein üppiger Urwald entwickelt. Dieser zieht sich in Streifen an den Flüssen entlang als „Galeriewald" weit ins Innere, abseits von den Flüssen dagegen geht er in Busch- und Grassavannen über, die besonders von Antilopen, Büffeln und Elefanten, indes auch von vielen Heuschrecken bevölkert sind. Das Gebirgsland im mittleren Kamerun bedeckt lichter Buschwald. 4. An der Senke des Tsädsees sinden sich oft flache, sumpfige Strecken, aber auch viel fruchtbares, gut bebautes Ackerland, das dicht bewohnt ist. Eine zur Regenzeit bestehende Wasserverbindung nach dem Venne ist fest- gestellt. Wirtschaftsgeographie. Der Wert des Landes besteht in seiner großen Fruchtbarkeit, die seine Zukunft als Pflanzungskolonie für Kautschuk, Kakao, vielleicht auch für Kaffee und Tabak sichert. Für Baumwollbau sind die Hochflächen und das Tsädbecken hervorragend geeignet. Zahlreiche Faktoreien wurden an der Mste angelegt, die Kautschuk, Palmkerne, Elfenbein und Palmöl gegen Web- und Eisenwaren eintauschen. Für die salzarmen Hinterlandgebiete wird Salz von den Briten auf dem Venne und von den Tuarik aus der Sahara zugeführt. Die Dampfer der Hamburger Woermann-Linie erreichen Kamerun über Togo in 23 Tagen. Von der Eisenbahn von Duäla nach dem Tsädsee (900 km) sind 160 km durch den Urwald schon im Bau begriffen. Bevölkerung (Bild 40). Den 3 nehmen Bantuneger ein, deren Dörfer aus rechteckigen Hütten mit schrägem Dach bestehen. Ihre Religion ist Fetisch- dienst. Im N wohnen höher entwickelte, vorwiegend Ackerbau treibende, mohammedanische Sudanneger, handeltreibende Haüssa und viehzüchtende Felläta (Fnlbe) in Rundhütten mit Kegeldach. Diese dringen über die schwächeren Bantu hin nach 8 vor. Von den Zwischenhändlerstämmen an der Küste sind die Duäla am bekanntesten (Trommeltelephon). Im Urwalde hausen auch Zwergstämme. Siedlungen. Gegründet wurde das Schutzgebiet 1884 durch Nachtigal, der in der Stadt Duäla begraben liegt. Der Haupthafen ist Viktoria (Bild 39). In 900 m Höhe am Kamerünberg liegt Buea, der mit der Eisenbahn erreichbare Sitz des Gouverneurs. Hauptort für den 8 ist Kribi. Stationen sind weit ins Innere hinein bis an den Tsadsee angelegt. Der Aufschwung der Kolonie wird gehemmt durch: 1. die Hafenarmut der meist flachen Mste, 2. durch die Nichtfchiffbarkeit der großen Ströme und die Unzngäng- lichkeit des Urwaldes im Küstengebiet, 3. dadurch, daß der Benue in britischem Besitz ist.
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