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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 34

1882 - Hannover : Hahn
34 Buch I. Mathematische Geographie. der kleinsten, wie 1,017 : 0,983, wenn man die mittlere Entfernung — 1 setzt. Diese letztere oder den Radius der Erdbahn, nach welchem die Astronomen den Weltenraum auszumessen pflegen, genauer zu bestimmen, ist nun schon lange das Bestreben derselben gewesen, aber noch weichen die einzelnen Berechnungen, auch aus neuerer Zeit, um mehr als V4 Million Meilen oder fast 2 Mill. Kilometer von einander ab. Das Mittel aus 7 neuern Bestimmungen ergibt etwa 19,884000 Meilen — 147,520000 Kilometer. Jedoch halten sich zur Zeit die Astro- nomen meist an den von Newcomb bestimmten Werth, der bei obigem Mittel schon mit in Rechnung gezogen war. Nach ihm kann man die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne zu 20,035000 Meilen oder 148,670000 Kilometer annehmen >). In der Sonnen- nähe, dem „Perih elinm ", steht danach die Erde 19,694400 Meilen (146,1 Mill. Kilom.), im „Aphelium" dagegen 20,375700 Meilen (151,2 Mill. Kilom.) von der Sonne ab, ein Unterschied von etwas mehr als 2/s Millionen Meilen (681300). Zum Beweis, daß sich die i) Während in der Astronomie die relativen, aus der Bewegung der Planeten berechneten Entfernungsmaße schon seit länger mit genügender Genauigkeit bekannt sind, ist dies mit den absoluten Größen noch keineswegs der Fall. Durch Ein- führung eines neuen Werthes für die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne werden also zahlreiche für uns wichtige Zahlenangaben, wie die Länge der Erd- bahn, der von der Erde in einer Secunde zurückgelegte Weg, die mittlere Ent- fernung der übrigen Planeten von der Sonne u. a. m. in Mitleidenschaft ge- zogen. Eben deshalb hat diese Bestimmung so große Bedeutung. Bekanntlich wird die Entfernung der Erde von der Sonne aus der sogenannten H 0 riz 0n ta l- parallare der Sonne bestimmt, d.h. aus dem Winkel, unter welchem uns der Halbmesser des Aequators R von der Sonne aus gesehen erscheinen würde. Ist dieser Winkel n, so ergibt sich leicht, daß die fragliche Entfernung der Erde von der Sonne R ist. Diesen Winkel jt zu bestimmen, ist nun das Bemühen der Astronomen. Lange Zeit galt der 1835 von Encke in Berlin berechnete Werth von 8,571 Bogenserunden als beste Bestimmung. Das Resultat seiner Berechnung . = 20,682000 Meilen = 153,470000 Kit. sm0°0 8',571 ' findet sich noch heute in vielen Lehrbüchern. Jedoch haben alle spätem Bestim- mungen übereinstimmend gezeigt, daß der Encke'sche Werth der Parallare zu klein, daß folglich die mittlere Entfernung von ihm zu groß angenommen sei. (lieber die 7 neuern Berechnungen, deren Mittel oben angeführt, vergl. I. Klein, Das Sonnen- svstem. 2. Aufl. Braunschweig 1871). Die bei den Astronomen jetzt am besten beleumundete Bestimmung von Newcomb entspricht einer Parallare von 8,848" (nicht von 8,85" wie man häufig liest, wenigstens darf man dann nicht die obigen 20,035000 M. oder 148,670000 Kil. mit der Zahl 8,85" in Verbindung bringen, da diese einen um ca. 4700 Meilen oder 31000 Kil. kleinern Werth ergibt). Uebrigens scheint es, daß, wie der Herausgeber einer gütigen Mittheilung von Prof. Auwers in Berlin entnimmt, das Schlußresultat der Berechnungen aus den Beob- achtungen des Venusdurchgangs im Jahre 1874 wieder zu einem noch kleinern, von 8,8" wenig verschiedenen Werth für die Parallare führen wird. In dieser vorliegenden Ausgabe bleiben wir jedoch noch bei dem Newcombschen Werthe stehen.
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