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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 87

1882 - Hannover : Hahn
§. 19. Regen und Quellen. — §. 20. Flüsse. 87 in den Wurzeln der Pflanzen und Verdunstung durch die Blätter in die Atmosphäre zurück, ein anderer Theil fließt oberflächlich ab, und der Rest dringt in die Erde ein. Durch die mit Kohlensäure erfüllten Moderschichten der Oberfläche dringend, löst das Wasser größere oder geringere Quantitäten dieser Luftart in sich auf und wird dadurch in den Stand gesetzt, im Innern der Erde großartige chemische Umbildungen der Gesteine hervorzubringen, die hier im ein- zelnen nicht zu verfolgen sind. So belädt sich jeder das Gestein durch- sickernde Tropfen je nach der Natur desselben mehr oder weniger mit in ihm gelösten Mineralstoffen, unter denen Kalkverbindungen im allgemeinen die Hauptrolle spielen. Solches Wasser nennt man hartes Wasser. Bisweilen herrschen aber auch andere Salze vor, z. B. Koch- salz, wenn das Wasser auf seinem unterirdischen Wege aus Salzlager trifft. In diesem Falle bilden sich Soolen, die bis zu 27°/,, Kochsalz halten können. Andere Quellen enthalten besonders reichlich gelöste Kohlen- säure, Salze von Alkalien, Eisen- oder auch Schwefelverbindungen. Dann heißen sie Mineralwässer. Alle verdanken diese Beimischungen den Gesteinen, durch welche sie strömen. Talis est aqua, qualis terra, per quam fluit. (Plin.) Auf seinem unterirdischen Wege sammelt sich nun das eiugedrungene Tagewasser zu kleineren oder größeren Wasser- ädern, deren Weg durch die gegenseitige Lage durchlassender oder undnrch- dringlicher Gesteine bestimmt wird und die zuletzt als Quelleu zu Tage austreten. In den leicht angreifbaren Kalkgebirgen bilden sich aus solche Weise große unterirdische Höhlen, die mit Seen angefüllt sind, oder durch welche unterirdische Flüsse fließen, die dann mit Staunen erregender Fülle in der Tiefe zu Tage austreten. So ist die Neka bei Trieft ein solcher unterirdischer Fluß. Sie tritt an der Nordspitze des Adriatischen Meeres als Timavus mit schiffetragender Größe hervor. Ja, es können solche mächtige Quellen in der Nähe der Küsten sich selbst durch das Meerwasser Bahn brechen. So an der Küste von Euba und im Persischen Meerbusen bei der Insel Bahrein, die davon -ihren Namen hat (Bahr-ein — zwei Meere). — Die Temperatur, mit welcher die Quellen hervortreten, richtet sich nach der Tiese, bis zu welcher das Wasser ins Innere der Erde eingedrungen ist. Quellen, die aus oberflächlichen Schichten hervortreten, haben eine Temperatur, die der Mittlern Jahrestemperatur des Ortes gleich kommt; in den Tropenländern sind also Quelleu von 25° C. die Regel. Solches Wasser kann daher wenig erfrischen. Kalte Quellen haben ihren Ursprung oft -in weit abliegenden höher gelegenen Gebirgsgegenden. Aus tieferen Erdschichten dagegen brechen heiße Quellen, Thermen, hervor, deren Temperatur in einzelnen Fällen 100° beträgt (Geysir). Doch ver- danken manche dieser Th erm en ihre Wärme wohl nicht bloß der nach der Tiese (vgl. S. 55) zunehmenden Erdtemperatur, sondern chemischen Vorgängen im Innern der Erdrinde. Flüsse und Seen. Das Wasser der hervorbrechenden Quellen §.20. sucht uuu durch die Schwerkraft geleitet die jedesmal tiefste Stelle des Bodens aus und erreicht zuletzt wieder das Meer, oder sammelt sich in
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