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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 234

1882 - Hannover : Hahn
234 Buch V. Amerika. erreicht und erhebt sich im Süden von Cumanä wieder zu Gipfeln von 2000 m. Als Trümmer einer dritten Parallelkette lassen sich die Küsten- inseln, deren größte Curasao ist, betrachten. 2. Ueberschreitet man von dem Küstengebirge von Venezuela südlich den Tieflandsstreisen des Orinoco, so stößt man alsbald auf das Berg- land von Guyana. Dasselbe ist ein rings von Tiefebenen umschlossenes Granitplateau von länglich elliptischem Umriß. Entgegen der Strei- chungsrichtnng der meisten amerikanischen Gebirgszüge herrscht hier eine westöstliche Erhebungsrichtung vor. Durch eine niedrige Senke im Centrum des Hochlandes, in welcher während der Regenzeit eine be- queme Wasserverbindung zwischen einem Seitenfluß des Essiquibo und dem obern Rio Braneo (Parime) besteht, wird das Plateau in zwei annähernd gleiche Theile getheilt. Der südöstliche niedrige scheint sich nur im Süden zu einer Kette von vielleicht 1000m —1200m zu- sammenzuschließen, welche die Wasserscheide zwischen den Flüssen Guyanas und dem Amazonenstrom bildet. Zu ihrer Überschreitung bedarf es nur eines Aufstiegs von Zoo"' — 400 mi). Dem nordwestlichen Theil sind wesentlich höhere und in zackigen Formen grätenartig sich erhebende Felsregionen aufgesetzt, die in einzelnen Gipfeln 2500 m erreichen. Im Südwesten, Westen und Norden vom Orinoco umströmt, sendet diese Gebirgshälste fast alle Wasserrinnen diesem Strome zu, nur der Süd- osteu, wo Hügelketten mit weiten Savannen wechseln, gehört dem Fluß- gebiet des Rio Branco an. Die Küste erreicht das Plateau nirgends. 3. Wenig bekannt im einzelnen sind die Gebirge Brasiliens^). Man kann das gesammte Bergland zwischen Amazonas und Laplata als ein niedriges Platean mit ausgesetzten, meist nordöstlich streichenden Ketten auffassen. Dasselbe ist, wie die Höhenzüge selbst, im Osten, also in der Nähe der Küste höher als im Innern. Außerdem kann man von einer doppelseitigen Abdachung nach Nordnordost und Südsüdwest sprechen. Der horizontale Umfang der Hochfläche entspricht einem stnmps- winkeligen Dreieck, dessen Basis der Ost(Südost)küste des Continents zugekehrt ist. Der Ostrand besteht aus Urgebirge, vorwiegend Graniten und Gneißen; demselben sind nach dem Innern breite Schieserplateaux, silurische Kalke ?c. und weiterhin Sandsteinmassen aufgelagert, welche letzteren auch den nördlichen Theil des brasilianischen Hochlandes ein- zunehmen scheinen. Dazwischen tritt das Urgebirge im Innern wieder auf weite Strecken zu Tage. Urwald tritt hier meist nur in den Küsten- gebirgen und im Innern in den Thalsenkungen der Flüsse aus; die innern Hochflächen, in der Region der Paffate gelegen, denen die höhern ]) S. die neuern Uebersteigungen Crevaur's 1878. Lull. Soc. geogr. 1880. 2) Für Brasilien, wo die Forschung nur langsam fortschreitet, bietet zur Zeit die Geographie dieses Landes von Wappaeus (1863—70) eine ausgezeichnete Hilfs- quelle des Studiums. Fast alle Karten Brasiliens wirken, besonders, wenn sie detailliert sind, mehr verwirrend als klärend auf das Auge. Noch liegt die Kenntnis der Hydro- graphie sehr im Argen, geschweige denn die der Orographie. Man muß daher zu Karten greisen, welche in schematicher Darstellung uns über die hauptsächlichste Confi- guration zu orientieren suchen.
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