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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 306

1882 - Hannover : Hahn
306 Buch V. Amerika. 1848 an letztere abgetreten. In demselben Jahre wurden hier die ersten Gold- funde gemacht, und diese hatten ein rasches Zuströmen von Einwanderern der verschiedensten Nationen zur Folge, so daß der Staat schon 1880 865000 E. zählte. Unter diesen befanden sich fast 75000 Chinesen, die, an heimischer Sitte und Tracht festhaltend, einen auffallenden Gegensatz zur übrigen Bevölkerung bilden. Vergeblich hat man sich dieser rührigen Asiaten bis jetzt zu erwehren gesucht. Das Gesetz von 1879 will ihnen kein Grundeigenthum mehr ge- währen, sie in den Wohnsitzen beschränken und die Einfuhr derselben über- Haupt verbieten. Zauberhaft schnell hat sich in Folge dieser massenhaften Ein- Wanderung das Land entwickelt. S. Francisco z.b. besaß 1845 etwa 30 weiße Bewohner, im Jahre 1850 schon 15000, 1870 an 150000, 1880 aber schon 250000 E. Die Hauptproduction des Staates besteht allerdings noch in edlen Metallen, Gold (60—80 Mill. Jh. jährlich), welches größtentheils aus dem Sande der Flüsse gewaschen, Silber (8 — 10 Mill.) und Quecksilber, welche in der Sierra Nevada bergmännisch gewonnen werden; allein daneben hat sich auch Viehzucht (Wolle!), Ackerbau und Industrie aufs herrlichste ent- wickelt, und der Werth dieser Producte übertrifft bereits weit den der Edel- metalle. Als Erzeugungsgebiet für Weizen und Gerste, dessen Mittelpunkt das große Thal von Californien bildet, concurriert Kalifornien bereits mit den Ländern am obern Mississippi. Ein hoher Aufschwung steht dem Lande noch durch die sich stets steigernde Handelsverbindung mit Ostasien bevor, und das „Goldene Thor", welches den Eingang zur weiten Bucht von S. Francisco, dem schönsten Hafen an Amerikas Westküste, bildet, wird eine der bedeutendsten Stationen des Weltverkehrs werden. Schon jetzt nimmt ein großer Theil der ostasiatischen Thee- und Seidenausfuhr seinen Weg nach Europa über S. Francisco. Es besteht eine directe Dampffchiffverbindung mit Japan, China, Hawaii, Australien, Mexico. Die Vollendung der Pacificeisenbahn hat nicht wenig zu dem Empor- blühen von Stadt und Staat beigetragen. Im Thal zwischen der Sierra Nevada und der Küstencordillere liegt Sacramento (21000 E.), die Haupt- stadt Californiens. Seit 1876 verbindet eine Eisenbahn S. Francisco mit dem reichen südcalisornischen Küstenstrich, dessen Mittelpunkt, Los Angeles, bereits über 31000 E., gegen 3600 im Jahre 1860, besitzt. Im Norden hat auch Oregon eine ungeahnte Entwicklung genommen, insofern man im Osten des Cascadengebirges längs den Blauen Bergen dem Boden reiche Weizen- ernten entlockt hat, deren Transport freilich bei den Katarakten des Columbia schwierig ist. Portland verschifft den Weizen, und hier in Oregon verhält man sich nicht so ablehnend gegen die chinesische Einwanderung. Vi. Das Gebiet Alaska (27000 dm., 1.500000 Däil.) ward 1867 von den Russen an die Vereinigten Staaten verkauft. Erstere waren beim Verfolg ihrer Jagden auf Pelzthiere von Asten aus herübergekommen und hatten einige Niederlassungen an der Küste und am Jukon, dem größten Strome des Gebiets angelegt. Getreidebau ist nirgends möglich, so daß die wenigen russischen Ansiedler, deren man 1870 nur 460, wovon allein auf Sitka 360, zählte, auf regelmäßige Zufuhr von außen angewiesen sind. Die Zahl der Indianer soll 30000 betragen; etwa 1000 sind halbcivilisiert. Der Name Alaska bezieht sich ursprünglich nur auf die südwestl. Halbinsel, die in den Aleuten gleichsam ihre Fortsetzung hat. Bedeutendste Anstellung ist Neu- archangel auf Sitka. Der übrige Theil Amerikas gehört wesentlich zwei Völkern romanischen Ursprungs, den Spaniern und Portugiesen, an. Die ersteren hielten sich durch die bekannte Bulle des Papstes Alexander Vi. berechtigt, aus ganz Amerika Anspruch zu machen, konnten aber den Portugiesen die Festsetzung an der von ihnen entdeckten Küste Brasiliens nicht wehren. Erst im Jahre 1778 gestand Spanien der portugiesischen Regierung die Herrschast über Brasilien in seinem jetzigenumsange zu. — Diespanischen Besitzungen umfaßten reichlich 180000 dm.,
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