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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 332

1882 - Hannover : Hahn
332 Buch Vi. Afrika. unweit Cap Spartet gelegen, während an der steil aus dem Meere sich erhebenden Ostecke die starkbefestigte Stadt Ceüta, den Spaniern gehörig, den Eingang in die Straße zu bewachen bestimmt ist'). Von hier bis zum Cap Bon ist die 200 M., 1500 Kil., lange und mehr- fach eingebogene Küste fast überall von steil aus dem Meere aufsteigenden Felsenmassen, dem sog. Ris, begleitet2). Die Häsen sind meistens schlecht und für größere Schiffe unnahbar; daher hat sich hier früh Corsarenthum entwickelt. Die Besitznahme Algiers durch die Franzosen hat aber einen Umschwuug hervorgebracht und eine Reihe blühender Hasenstädte wie Oran, Algier, Ph i lipp eville hervorgerufen.— Am Ostende dieses Gebiets erscheint die Küste durch das plötzliche Zurückweichen nach Süden gleichsam weit nach Nordosten vorgestreckt. Es nähert sich dieselbe der Westspitze Siciliens bedeutend, und die Flachheit der Straße von Tunis deutet auch hier auf eine einstige Landbrücke zwischen Afrika und Europa. Es findet sich an dieser Stelle ein tieferer Küsteneinschnitt zwischen Cap Blanco und Cap Bon, der hier im Centrum des Mittelländischen Meeres den Platz für die Gründung Karthagos bestimmt hat, nach dessen Untergang sich etwas südlich davon Tunis erhob, bis vor kurzem noch die größte Stadt der nordafrikanischen Küste3). Es folgt nun der einzige tiefere Busen des Erdtheils, an dem man die Buchten der kleinen und großen Syrte (die Busen von Gabes und Sydra) unterscheidet. Die Sehne des dadurch gebildeten Vogens vom Cap Bon bis Bengasi hat eine Länge von 120 M., 900 Kil. Längs dieser Strecke ist der Küstenrand fast überall slach und sandig, weshalb derselbe schon im Alterthum sehr gefürchtet war. Von Bengasi bis an die Grenzen Aegyptens tritt ein Hochland an die Küste heran, welches besonders im westlichen Theil, dem Plateau von Barka, sich mit steilen Felsen aus dem Meere erhebt. Tie dann folgende Küste des Nil- delta ist eine ausgezeichnete Flachküste mit langen sandigen Nehrungen und dahinterliegenden brakischen Hassen. Heber die Nilhäfen Alexan- drien, Rosette und Damiette, von denen bei näherer Betrachtung des Nildelta weiter die Rede sein wird (f. S. 362), gelangen wir zu unseren Ausgangspunkten Port Said und Pelusium wieder zurück. §.72. Afrikanische Inseln. So einförmig der eben beschriebene Küstenumsang Afrikas ist, so arm ist dieser Erdtheil, wie oben schon angedeutet, an Inseln, welche die einheimische Bevölkerung auss offene Meer hätte locken können. Der Nordküste fehlen sie gänzlich. Doch bildet sie den Abschluß des Mittelländischen Binnenmeeres, so daß ihr die europäischen Gegeugestade nebst ihrem Jnselreichthum wenigstens theilweise zu Gute kommen. An der Ost- und Westküste haben wir 1) S. die treffliche Karte der Straße von Gibraltar von A. Petermann in 1:200000. Gotha 1862 (Petermann's Specialatlasblätter). 2) S. die Karten des Mittelmeers von 2t Petermann, 1:3.500000. 3) S. Kiepert's Karte der Regentschaft Tunis, 1:800000. Berlin 1881. Hin- sichtlich der Tiefenverhällnisse der Straße von Tunis s. Th Fischer's Phyf. Geogr. der Mittelmeerländer. Berlin 1876, nebst Karte, 1:2.500000.
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