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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 346

1882 - Hannover : Hahn
346 Buch V. Afrika. bis 1400 Hhm., 75000—80000 Hhkil., betragen1), so daß er dem Obern See in Nordamerika an Ausdehnung wenig nachgibt. Am mannigfaltigsten ist die Berglandschast im Westen des Sees gestaltet, wo neben längern Gebirgsketten auch isolierte Gipfel (vielleicht vulka- nischer Natur) bis etwa 4000™ steigen sollen. Es ist freilich dieser Theil des Plateaus noch sehr wenig durchforscht. Nach Stanley sendet der Alexandra oder Akenyara See, unweit des Nordendes des Tanganjika, noch einen stattlichen Flußarm dem Ukerewe zu; welchem Flußgebiet dagegen der Muta Nzige See, der dem Westrand des Plateaus eingebettet ist, angehört, weiß man gar nicht, denn derselbe ist nur von einem Punkte seines Ostufers erblickt, so daß seine Gestalt aus den Karten zur Zeit ganz willkürlich ist2). Nördlich von ihm liegt der Mwutan oder Albert Nyansa in 700™, nach jetziger Annahme nur 85 Em)?., 4700 Hhkil., groß3), während man ihn zuerst bis gegen den Aequator hin ausdehnte. Seine User werden im Westen noch von 2000™ hohen Bergen gekrönt, deren Rückseite den Abfall des ostafrikanischen Plateaus gegen das Congobecken darstellt und daher hier nicht weiter in Betracht kommt. In breiten Terrassen fällt das Hochland im Norden des Ukerewe ab, welche durch die Katarakte seines Ausflusses, des Nil, genugsam gekennzeichnet sind. Der Mwutan See gehört schon einer tiefern Stufe an, doch erst von L adn (465"')'*) ist der Nil ohne Hemmnisse schiffbar. Nach Osten und Nordosten scheint das Seengebiet durch breite, hie und da von einzelnen hohen Gipseln überragte Hochebenen mit dem Hochland von Abessinien zusammenzuhängen. Auch dort treten noch größere Seen, wie der B ar ing o S ee, im O. des Ukerewe, auf. Jedoch wie weit die Hochlandsstreifen sich im Norden, also in das Ouellgebiet des Sobat vorschiebt, und ob eine Reihe der in den Indischen Ocean mündenden Flüsse, wie z. B. der bedeutende Dschnba (Djnba) ihre Quellen noch aus den Abhängen Abessiniens haben, und dadurch die Landschaften gliedern, welche man nach ihren Bewohnern kurzweg als Ga lla-Länder zu bezeichnen pflegt, muß heute noch dahin Leipzig 1878, Bd. 2, S. 552), denn die schon 1868 auf Petermann'schen Karten auftauchende Zahl von 4308 E. F. ist nichts als eine um 1000' erhöhte Zahl der Speke'fchen Messung von 1862 (s. Geogr. Mitth. 1865, S. 425). Neuerdings haben sich Autoritäten wie Hann und Zöppritz für die Zahl 1300 m als Höhe von Rubaga, Miesaus Residenz am Nordufer des Sees, ausgesprochen (Geogr. Mitth. 1879, S. 65 und 1880, S. 217). Dieser Ort liegt aber nach der Beschreibung von Stanley u. A. auf einem Berg inmitten eines welligen Hügellandes. Nimmt man für dessen relative Höhe über dem Seespiegel 100 m an, so folgt für letztere die Zahl von ca. 1200m, mit welcher die meisten der übrigen Messungen annähernd stimmen. (Jrrthümlich nimmt Chavanne in seinen mehrfach erwähnten Schriften an, daß Hann und Zöppritz dem Seespiegel 1300 m Höh» geben.) 1) Meist wird er auf unfern Karten noch nach Stanleys Angaben gezeichnet, doch haben Spätere letzterem manche Ungenauigkeit in der Uferzeichnung nachgewiesen. 2) Die ganze Gegend im W. des Ukerewe wird zur Zeit (1881) noch nach der Karte zu Stanley's Reisewerken gezeichnet. 3) S. S. 359 Anm. 2. 4) Der einzige Punkt, dessen Seehöhe aus längern Beobachtungen abgeleitet werden konnte.
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