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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 437

1882 - Hannover : Hahn
§. 84. Oberflächenform des asiatischen Continents. Pamir. Tibet. 437 läßt sich heute noch keineswegs entscheiden, welches Gebiet man den Randgebirgen, welches man den innern Hochflächen zuzurechnen hat, und die gleichen Schwierigkeiten bieten sich demjenigen dar, welcher das Himalajagebirge nordwärts über das obere Judusthal und die Mulde, in welcher der Sanyo gen Osten strömt, ausdehnen will. Dieses vom 74« bis 95 0 östl. L. deutlich ausgeprägte Längsthal er- scheint am ehesten zur Grenzmark zwischen dem Himalaja und der Tibe- tanischen Massenerhebung geeignet. Selbst mit Ausschluß des Hoch- gebirges im Süden jener Grenzlinie verbleibt für Tibet im weitesten Sinn eine sich allmählich von Westen nach Osten senkende Fläche von mindestens 36000 Ihm., 2 Mill. Iihkil., mit einer Mittlern Höhe, die sicher erheblich die Zahl von 4000™ übersteigt! Dies ist besonders im schmälern Westen, dem Gebiet der größten Anschwellung des Hoch- landes, der Fall, welchem im Karakorüm Gebirge noch eine ge- waltige Bergmasse aufgelagert ist. Wir werden dieses in Verbindung mit den sich hier einander am meisten nähernden Randgebirgen später noch näher betrachten und erst, wie beim Han-hai, die innern Hoch- flächen noch weiter verfolgen. Zwischen dem 80° und 900 östl. L. scheint die wellige Hochsteppe vorzuherrschen. Wenigstens führt der Weg, welcher von Kiria im Tarimbecken (1400™, 811 /s0 östl. v. Gr.) in südlicher Richtung das Kuen-lun Gebirge übersteigt 1)r über ein 5000ra hohes Plateau, welches, ohne irgend bedeutendere Erhebungen zu tragen, bis zu den Bergketten im Norden der Jndusquellen oder bis zu den bedeutendsten Goldfeldern Tibets, wo Thok Dschalung, der höchste ständig bewohnte Ort der Erde, 4977™, d. h. noch 160™ höher als die Montblancspitze, gelegen ist2). Nach Westen hin dehnt sich diese centrale Hochsteppe — das Hoch land von Khor — weithin als ein mit zahlreichen Salzlachen und Salzseen bedecktes abflußloses Gebiet aus, das für zahlreiche Schaaren wilder Esel, Antilopen und Moschus- schase noch immer genügende Weidegründe zu bieten scheint. Dieser Reichthum an vierfüßigen Thieren steht in Tibet mit der geringen Zahl ohne Nutzen sind für diese Gebiete noch die entsprechenden Karten zu Ritter's „Asien" und H. Berghaus' Karte von China vom I. 1843. S. S. 396. Leider reicht das Blatt von Centralasien (Stieler Nr. 64) nur bis zum 98 0 ö. L., dagegen stellt Chavanne's Karte von Centralasien auch den Ostrand noch mit dar. Die schematischen Karten zu Nichthofen's China sind ebenso wie seine Erläuterungen zur Erfassung der Hauptrichtungen der Gebirgszüge gerade hier von besonderem Interesse und mit be- stechender Plasticität zeichnet uns Trelawny Saunders Tibet mit seinen südlichen Um- sasfnngsmauern auf einer Karte, 1:5.300000 im Geogr. Magazine, 1877. Vergl. auch hinsichtlich neuer Literatur Ganzenmüller's Tibet, nach den Resultaten geogr. Erforschung früherer und neuerer Zeit, Stuttgart 1877, eine fleißige, aber nicht bis zur kritischen Bearbeitung fortschreitende Darstellung der Landeskunde Tibets. Der Name Tibet, den Eingeborenen uubekanut, hat sich bei Europäern seit langem voll- ständig eingebürgert, dagegen herrscht über Ausdehnung, Anwenduug des Namen Groß, Klein, West, Ost Tibet große Willkür. Bod -jul (Bodyul) soll einheimischer Name sein. Neben letzterem enthalten unsere Karten noch die chinesischen Provinz- namen. ') S. Geogr. Jahrb. Bd. Vi, 1876, S. 480, Globus Bd. 31, 1877, S. 136. 2) S. Geogr. Mitth. 1869, Taf. 6, 1:2.000000, nebst Tert.
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