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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 478

1882 - Hannover : Hahn
478 Buch Vii. Asien. empor i). Sie liegen theilweise über 5000"', und hieraus darf man schließen, daß die Gipfel dieses Mittlern, noch nie von einem Europäer überschrittenen Abschnitts denen des Himalaja wenig nachstehen werden. Das Ländchen Kafiristan, dessen Bergstämme sich seit alten Zeiten ihre Unabhängigkeit, selbst dem Islam gegenüber, bewahrt haben, nimmt hier den Südabhang des Hindukusch ein und hinderte bisher das Vor- dringen von dieser Seite. Im letzten Drittheil verschwinden die kräftigen Queräste der nördlichem Kette, der Hauptkamm wendet sich in flachem Bogen nach Südwesten und wird zu beiden Seiten von Längsthälern begleitet, in denen sich die Gewässer des Flusses von Kund uz2) und des Pandsch ar sammeln, um einerseits nach Norden zum Amu, andererseits in südöstlicher Richtung zum Kabul die vorgelagerten niedrigen Parallelketten zu durchbrechen. Es endigt alsdann der Hindu- kusch im Massiv des Kohibaba (5000™), mit dem der Gebirgszug deutlich ostwestliche Streichungsrichtung annimmt. Dieser eben be- schrieben?, 30 M., 250 Kil. lange Gebirgsbogen im Nordwesten von Kabul ist es, der unser Interesse durch seine große historische Beden- tung besonders in Anspruch nimmt. Er ist weit niedriger, als die Ketten im Hintergrund von Kasiristan und es fehlt nicht an gang- baren Pässen von mäßiger Höhe. Diese Stelle des mächtigen Ge- birgswalles allein ermöglichte daher die weltgeschichtlichen Beruhrungen zwischen dem Süden und Norden des asiatischen Continents. Heber diesen Theil deshinduknsch schritt vielleicht das damals noch ungetheilte Volk der Arier aus seiner Heimat am Jaxartes (Syr), um Persien und Indien in Besitz zu nehmen; hier baueten die Perserkönige später jene berühmte Königs- straße, deren großartige Steinbilder (Topes) noch jetzt erhalten sind, um sich die Verbindungen mit den reichen Provinzen B a ktrien am Oxus und Sog- diana, der Heimat des acht persischen Volksthums am heutigen Serasschan, zu erhalten; später überschritt Alexander der Große den Paropanisus, um die- selben Provinzen zu erobern, und in der neuern Zeit drangen Tamerlan (1398) und später (1525) sein Enkel Baber auf diesen Wegen nach den indischen Culturländern vor. Das reichbewässerte, fruchtbare und malerische Hochthal von Kabul war aber nur die erste Station auf denselben. Unter der Zahl der Pässe scheinen diejenigen die frequentesten zu sein, welche über die beiden Enden des Gebirgsbogens hinüberführen und besonders die Straßen, die im Winkel zwischen Hindukusch und Kohibaba von Bamian ausgehen, gelten als die bequemsten Passagen. Und wie B amian (2600™) hier die letzte bactrische Station, so das reichbewässerte, fruchtbare und malerische Hochthal von Kabul (1950™) die erste auf der Ostseite. Mau kann dasselbe am schnellsten in gerader Linie erreichen durch Überschreitung des Hindukusch hart am Kohi- baba (in 3600™ Höhe) und der seiner Vorkette, während eine andere Route zunächst zur kleinen Pandsch ar Ebene im Norden Kabuls 1) Die Pässe über den mittlem Hindukusch sind 1870 von einem der Jndier begangen, welche das englische Vermessungsbureau ausgesandt hat. S. Geogr. Mitth. 1872, S. 239, und Journ. R. Geogr. Soc., Karte der Route von Peschawar nach Badachschan, 1 :1.000000. 2) Wir wählen diesen Namen nur der Orientierung wegen; der Fluß figuriert unter verschiedenen Namen auf der Karte.
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