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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 495

1882 - Hannover : Hahn
§. 84. Oberflächenform Asiens. — Syrien. Palästina. 495 noch heute strahlen von hier Karawanenstraßen nach Süden, Norden und Osten hinaus. Südlich vom Hermon setzt sich die eben erwähnte Spalte fort, aber sie schneidet hier als echte Verwersungsspalte viel tiefer in die Oberfläche ein, so daß der sie durchfließende Jordan bei einer Länge von nur etwa 30 M., 220 Kil., ein sehr reißendes Gefälle hat und nicht schiffbar ist. Drei Seen werden von ihm gebildet: der Merom (483™ ü. d. M.) ist ein flacher Sumpf; der etwas größere fischreiche See von Genezareth (3,1 Um., 170^Kil.), nur im Westen und Norden von schmalen Küstenebenen umgebeu, liegt schon 191m, das Todte Me er aber sogar 394™ unter dem Niveau des Mittelmeeres. Die unheimliche Umgebung dieser gesättigten Salzlake (16,6 H^M., 915 Dkil.)1), in der sich keine Spur des Thierlebens zeigt, contra- stiert seltsam mit der hohen Fruchtbarkeit des von steilen Bergwänden eingeschlossenen Thales, el Ghor genannt, so weit es vom Jordan bewässert werden konnte. Vor allen anderen Orten war dadurch Jericho berühmt mit seinen Palmengärten, deren Produet für die Bewohuer Phöuiciens, wo die Dattel nicht mehr reift, einen wichtigen Handels- artikel bildete. Hier residierten daher gern die jüdischen Könige, beson- ders die Herodes. Südlich vom Todten Meere setzt sich die Spalte, als Wadi el Araba wieder aufsteigend, bis zum Busen vonakaba fort, der ebenfalls in derselben Richtung verläuft, aber die ueuern Unter- suchungen der Bodenverhältnisse scheinen dafür zu sprechen, daß eine ehemalige Verbindung des Todten Meeres mit dem Rothen auf diesem Wege nicht stattgehabt hat?). Die Wasserscheide im Wadi el Araba liegt 240 ™ über dem Spiegel des Rothen Meeres. Das Bergland im Westen der Jordanspalte wird Kanaan, d. i. Niederland, genannt, ein Name, der sich eigentlich nur auf den flacheu Küstensaum bezieht. Es ist im wesentlichen ein welliges Kalk- plateau mit sanfterer Neigung nach Westen und steilem Absall zum Jordanthal. Die unbedeutenden Flüßchen, welche dasselbe meist quer von O. nach W. durchziehen, versiegen in der heißen Jahreszeit. Zahl- reiche Klüfte und Höhleu finden sich hier wie in den meisten Kalk- gebirgeu Europas. Man unterscheidet drei von einander verschiedene Landschaften. Galiläa ist wesentlich eine breite, grasreiche Hochebene, die nur von einzelnen isolierten Bergen, z. B. dem Tabor (615™), überragt wird, ein Land der Hirten. Im Süden dieser Landschaft breitet sich die einzige bedeutendere Einfenknng im Plateau aus, die vom Kison bewässerte Ebene Jesreel (150™). Am Südrand derselben zieht ein Höhenzug sich diagonal durch das Plateau nach Nw., um im höhlenreichen, einst von Eremiten bewohnten Vorgebirge Karmel (180™) zu endigen. Derselbe scheidet Samaria von Galiläa. Das Vorgebirge Karmel trennt auch die schmale, häusig von Bergvorsprüngeu unterbrochene ph ö ni eis ch e Küsteneb e n e im Norden von der breiteren, 1) S. Zeitschr. f. triff. Geogr., Ii, 186; die Größe ward bisher meist be- trächtlich überschätzt (24 n>M.)> Der Salzgehalt beträgt 22 Procent. 2) S. die Literatur hierüber zusammengestellt in Krümmel, Morphologie der Meeresräume, 1879, S. 50 u. f.
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