Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 34

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
34 I. Abrifz der Allgemeinen Erdkunde. Ausstrahlung des Bodens ab. Die Erwärmung der Erdoberfläche ist aber nach dem Winkel der Sonnenbestrahlung verschieden stark; denn bei schrägem Einfall verlieren die Sonnenstrahlen mehr Wärme au die Luft und zerstreuen sich auch über einen größeren Raum der Erdoberfläche. Außerdem richtet sich der Grad der Erwärmung nach der Ermärmungs- sähigkeit der bestrahlten Fläche: Das Land erwärmt sich viel stärker als das Wasser; darum ist das Klima in der Nähe des Meeres gekeuu- zeichnet durch kühlere Sommer und mildere Winter, dasjenige im Innern der Festlande durch heißere Sommer und kältere Winter: See- und Festland-Klima. Die Oberflächentemperaturen des Meeres steigen bis zu 35 °, die des nackten Bodens bis zu 80". Bewachsener, feuchter, Heller, glatter Bodeu erwärmt sich nicht so stark und kühlt sich nicht so stark ab wie nackter, trockener, dunkler, rauher. Steigt man mit dem Luftballon empor, so vermindert sich anfangs die Wärme auf je 100 m ungefähr um 1 °. Auf der Landfläche empor- steigend, beobachtet man daher gleichfalls eine Wärmeabnahme, jedoch nur eine solche von ungefähr y2° auf je 100 m Steigung. Weil dünner« und trocknere Luft diathermaner ist, so muß hoch- gelegener Boden viel rascher sich erwärmen und durch Ausstrahlung in den kalten Weltraum auch viel rascher erkalten als tiefgelegener. Die Höhen- luft muß überall kälter sein, weil sie besonders wenig Wärme von den Sonnenstrahlen aufnimmt, hauptsächlich aber weil nur so wenig erwär- mende Bodenmasfe in sie hineinragt. Auch ihre durch Zuleitung wärmerer Luft aus tieferen Luftschichten verursachte Erwärmung kann stets nur eine mäßige sein, da aufsteigende Luft sich immer ausdehnt und deshalb er- kältet, wie sinkende Lust sich immer zusammenzieht und deshalb erwärmt: Der Föhn (S. 36) ist ein warmer Wind. Die obersten Luftwaffen, in die (ober- halb 8800 m) kein einziger Berggipfel mehr emporragt, sind andauernd so furchtbar kalt, daß ihre Temperatur bei den neuerdings veranstalteten wissenschaftlichen Ballonfahrten nur mit Alkoholthermometern gemessen werden konnte, weil das Quecksilber in ihnen gefriert (bei —40 °). Die kühleren Sommer und milden Winter des Seeklimas im Gegensatz zu denen des Festlandklimas (vgl. die Kurven in der Figur auf S. 33) werden bedingt: 1. Durch die weit höhere spezifische Wärme des Wassers. Viel größere Wärmezufuhr ist nötig, um Wasser als um Land 1 0 wärmer zu machen; bei gleichem Einstrahlungswinkel wird jenes folglich langsamer oder im gleichen Zeitraum weniger warm, erkaltet aber auch entsprechend langsamer und weniger.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer