1911 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Lampe, Felix
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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I. Abriß der Allgemeinen «krdkunde.
der erdgeschichtlich angesehen doch ganz kurzen Zeit feststellbar, die durch
das Vorhandensein von Baudenkmälern und schriftlichen Berichten als
historisch gekennzeichnet wird: Südersee, Dollart und Jadebusen sind int
Mittelalter entstanden, und die deutsche Ostseeküste rückt streckenweis jähr-
lich im Durchschnitt 1 m landeinwärts vor, die adriatische Küste an der Po-
Mündung 75 m meerwärts zurück. Am Golf von Neapel liegen römische
Bauten z. T. unter Wasser, und andere stehen jetzt wieder auf festem Lande,
wo sie einst gebaut sind, müssen jedoch eine Zeitlang unter Wasser gewesen
sein (Säulen bei Pozzuoli). In Kreta liegen Reste von Hafenbauten aus
dem 5. Jahrhundert v. Chr. jetzt 6^/2 in über dem Meeresspiegel 90 in
landeinwärts. Durch Anschwemmungen ist Adria, die alte Seestadt, jetzt
22 km weit ins, Binnenland gerückt, Ravenna, noch im 6. Jahrhundert
n. Chr. Geburt Seehafen, 10 km weit; Pisa lag um Chr. Geburt an
einem Haff fast 4 km vom Meer fern, und liegt jetzt 12 km hinter der Küste;
das Haff ist bis auf Sumpfreste verschwunden. — Ein Hauptunterschied
«Bewegung der Meeresbewegungen liegt darin, daß bei Wellen sich der Bewegungs-
""masse)^ Vorgang fortpflanzt, die betroffenen Wasserteilchen jedoch um eine Ruhe-
läge auf- und abwärts schwingen, ohne wesentlich von der Stelle getrieben
zu werden, während bei Meeresströmungen eine Wanderung der Wasser-
massen selbst statthat.
3. Ans- 3. Nach der Ausdehnung der Bewegung über die Wassermasse,
^ewegiing^ Vertikalströmungen reichen anscheinend tief in das Wasser hinein.
(Tief- Der große äquatorial-polare Kreislauf des Wassers (vgl. die Fig. S. 43)
reichende.» wahrscheinlich ebenfalls tiefe Meeresschichten in sich hinein, wenig-
stens auf der s. Halbkugel, wo die polaren Wassermassen nicht so wie
auf der n. durch unterseeische Schwelleu des Meeresbodens zurückgehalten
werden. Die Seebeben erschüttern das Meer vom Grund zum Spiegel
durch unterseeische Erdbebenstöße und vernichten mitunter ganze Küstenstädte
durch den entsetzlichen Wogenschwall, den sie plötzlich ans Gestade werfen.
Auf hoher See sind sie weniger bemerkbar. Wellen sind dagegen
(Ober- lediglich Erregungen der Wasseroberfläche und reichen nur weuig in
flächliche.j T^f^ Die horizontalen Strömungen haben sehr verschiedene
Tiefenausdehnung, ziehen jedoch im wesentlichen auch nur Schichten bis
zu wenigen hundert Metern in Mitleidenschaft. Die Aquatorialströmungen
verschwinden bei etwa 200 m Tiefe.
(Größe der Die durch deu Wind erregten Wellen erreichen je nach der Windkraft
Wellen.) verschiedene Höhen. Unter Wellenhöhe versteht man den Vertikalabstand der
höchsten Teile des Wellenkammes von den tiefsten des Wellentales. Sie beträgt
bei bewegter See etwa 3 m, bei Sturm bis zu 8 m, in Ausnahmefällen auch