1911 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Lampe, Felix
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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I. Abriß der Allgememen Crdkunde,
tungsgebirge, Horstgebirge und vulkanische Gebirge. Ihre Erhebung
ist im Vergleich zur Größe der Erde immer nur unbeträchtlich; selbst der
höchste aller Berge, der Mount Everest, dürfte auf einem Globus von 1 in
Durchmesser nur 2/3 mm hoch dargestellt werden.
Ii. Wände- Unablässig verändert sich der Umfang, mehr noch das Relief des
^Boden- Landes, während die fast dreifach größere, meerbedeckte Außenseite des Erd-
formen, balls eben durch das Meer vor zerstörenden Eingriffen von außen her
besser geschützt wird. Hauptursachen jener steten Umgestaltung sind:
1._^tranb= 1. Verschiebung der Strandlinie, sei es im positiven oder im
Verschiebung, ncga^t,cn Sinne. Bei jedem Absinken von Land und bei Überflutung
der eingebrochenen Stelle durch das Meer muß eine Erniedrigung des
gesamten Meeresspiegels, also eine negative Strandlinienverschiebnng
an anderen Küsten, eintreten; eine positive, wenn auch von gering-
sügiger Größe vollzieht sich a) ganz allgemein und unablässig infolge
von langsamen: Aufhöhen des Meeresbodens seitens der über den Meeres-
boden sich fort und fort breitenden Sedimente, d) örtlich dadurch, daß
die Massenanziehung des Wassers durch das Küstenland stärker wird,
z. B. bei Emporfaltung eines Gebirges im Binnenland. Diese Massen-
anziehnng bewirkt überhaupt, daß der Meeresspiegel nicht mit der
idealen Oberfläche des Rotations-Ellipsoids zusammenfällt, sondern zu
einer gegen das Land hin ausgerichteten, schrägen Ebene etwas über
die rechtwinklige Lage znm Erdradius emporgezogen ist. Allerdings
ist die Dichtigkeit der Erde nicht gleichmäßig, und zwar vielsach unter
Gebirgen geringer als unter Ebenen, unter dem Festland als unter dem
Meere; denn von den höheren Teilen der Erde tragen die Gewässer an-
dauernd Massen zu den tieseren herab. Dieser Umstand wirkt abschwächend
aus die Massenanziehung ein, der das Meer seitens der Festländer ausgesetzt
ist (S. 15). — Weil die Höhe der Jnnenwärme einer Landmasse von dem
Wärmegrad abhängt, der dicht unter der Bodenobersläche dauernd herrscht
und der mittleren Lufttemperatur der Örtlichkeit entspricht (S. 15,16), so
muß sich eine Landmasse durch äußere Abkühlung, z. B. infolge von Be-
deckung mit Gletschereis, zusammenziehen, durch äußere Erwärmung,
z. B. nach dem Abschmelzen großer Jnlandeisdecken, ausdehnen; das ver-
ursacht bei Küstenländern ebenfalls säkulare Strandlinienverschiebung, so
daß z. B. in Skandinavien, einem zur Eiszeit grönländisch übergletschert
gewesenen Gebiet, „alte Strandlinien" der Eiszeit in noch deutlichen
Streifen hoch über dem gegenwärtigen Meeresspiegel erkennbar sind.
2. Zerstörung Z. Steter Angriff a) der Atmosphärilien bewirkt Verwitterung,
^sph^irmeu"'entweder trockene oder nasse; jene tritt in Ländern mit trockenem Klima