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1. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 164

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
164 Li. Erdkundliches Lesebuch. gerade ihr Ende, nämlich das Rhein- und Salzachtal, und nur eines nimmt genau ihre Mitte ein Es ist dies jene Pforte, in welcher der Inn die Alpen verläßt. Deutlich spricht sich in diesen Verhältnissen die Tatsache aus, daß die Längsgliederung vor der Quergliederung überwiegt. In der Tat ist der Aufbau der einzelnen Gebirgsteile derart, daß einer parallel dem anderen gelagert ist. Ein großer Zug von Längstälern trennt die zentralen Alpen von den Kalkalpen, und in diesen tritt wiederum die parallele Anordnung der einzelnen Glieder hervor. Zerstückelt und in einzelne Gruppen zerlegt ist nur die äußere Zone des Gebirges, die der Flyschberge. Als geschlossene Mauer liegen die deutschen Alpen vor ihrem Vorlande, während sich die Schweizer Alpen durch zahlreiche, große Täler gegen dasselbe öffnen. Dieser Gegensatz ist maßgebend geworden für die historische Ent- wicklung. Während die Schweizer Alpen mit ihrem Vorlande eine staat- liche Gemeinschaft bilden, sind sowohl die deutschen Alpen als Tirol stets von ihrem bayrisch-schwäbischen Vorlande getrennt gewesen. Jahrhunderte haben an der Ausbildung einer politischen Grenze gearbeitet, welche schließ- lich die südliche des Deutschen Reiches geworden ist, und die hin- und her- springt, sich aber nicht im geringsten um geographische Provinzen kümmert. Es sei daher gestattet, hier jenen ganzen Komplex des Gebirges in die Be- trachtung zu ziehen, welchem das deutsche Alpenland angehört, das sind die nördlichen oder deutschen Kalkalpen zwischen Rhein und Salzach. Sie bilden ein geschlossenes Ganze für sich. Durch die großen Längstäler der Salzach, des Inn und der Jll von den Zentralalpen getrennt, unter- scheiden sie sich wesentlich von denselben durch das Material ihres Aufbaues und ihre Oberflächenbeschaffenheit. Wie ihr Name bereits andeutet, do- minieren in ihnen kalkhaltige Gesteine, welche der mesozoischen Gruppe zu- zuweisen sind, und nirgends treten in ihnen jene für die Zentralalpen charakteristischen kristallinen Schiefer auf. Zugleich werden sie durch das Salzachtal scharf von ihrer östlichen Fortsetzung geschieden, während int W. das Rheintal eine noch viel tiefer greifende Sonderung von den Schweizer Alpen bewirkt. Dieser so umgrenzte Gebirgsstreifen umfaßt die deutschen Kalkalpen und läßt die bereits angedeutete Sonderung von Flyschbergen und echten Kalkalpen deutlich auf seiner ganzen Längser- streckung erkennen, wiewohl er sich in mehrere Gruppen sehr verschiedener Gestaltung scheiden läßt. Es sind dies die Algäuer, Bayrischen, Berchtes- gadener und Kitzbüchler Alpen. Hiervon sind die letzteren ganz außerhalb der Grenze des Reiches gelegen. Die großen Längstäler, welche die Zentral- alpen von den deutschen Kalkalpen trennen, geben diesen fast einen ebenso
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