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1. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 165

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
165 deutlich abgesetzten Südsuß, wie die angrenzende Hochebene ihnen den ausgesprochenen nördlichen Fuß verleiht. Zwischen diesem Nord- und Süd- fuße der deutschen Alpen erhebt sich keineswegs ein einheitlicher Gebirgs- kämm, sondern es befindet sich hier eine große Zahl einzelner Ketten, Berg- grnppen und Höhen, welche bald sest miteinander verknüpft, bald nur lose aneinander und nebeneinander gelagert find, und zwischen welchen der First des Gebirges hin- und herspringt, eine ebensolche Zickzacklinie beschreibend wie die bayrisch-tiroler Grenze, dabei jedoch im allgemeinen sich dicht"an den Südfuß haltend. Gerade aber diese reichhaltige Anordnung der ein- zelnen Gebirgsglieder bedingt die großen Gruppierungen im ganzen. In den Algäuer Alpen ordnen sich die Kämme derart, daß sie von einem Punkte, welcher dem Arlberge benachbart ist, nach W., N. und O. ausstrahlen. Ihre Längserstreckung steht somit in keiner Beziehung zur Richtung des ganzen Gebirges, sie bedingen eine strahlige Anordnung der Täler von Bregenzer Ache, Jller und Lech, welche im allgemeinen schräg zur Streichungsrichtung des Gebirges gestellt sind. Die einzelnen Täler werden zwar durch Pässe miteinander verbunden, aber keiner derselben sinkt unter 1500 in Höhe herab, und ihre Anordnung bringt es mit sich, daß keine durchlaufende Kommunikation durch diesen Teil der deutschen Kalkalpen möglich ist. Die einzelnen Täler bilden dementsprechend in sich abge- schloffene Gebiete, von welchem nur das eine, das gegen das Vorland in großer Breite geöffnete Jllertal, zum Deutschen Reiche gehört. An dessen Hintergehänge erhebt sich die Mädele-Gabel auf 2650 m, den höchsten deutschen Berg dieser Gruppe bildend, während auf österreichischer Seite die Passeier Spitze 3028 m hoch ansteigt. Die Gliederung dieses Teiles der deutschen Alpen hat unverkennbare Ähnlichkeit mit der der Schweizer Alpen, namentlich wenn hinzugenommen wird, wie innig die Algäuer Gruppe durch den Arlberg mit den im S. liegenden Rätischen Alpen verknüpft wird, so daß hier die Trennung von Kalk- und Zentral- alpen bei weitem nicht so scharf zur Durchbildung gelangt ist, wie weiter im O. An die benachbarte Schweiz erinnert auch die Form der Gipfel und namentlich der Charakter des Jllertales. Grüne, saftige Matten steigen hoch an den Berghängen empor, wo der Wald immer nur parzellen- weise auftritt, so daß sie allmählich in die Region der Alpen übergehen. Gleichsam ausgestreut sind über sie Gruppen des stattlichen Bergahorns, welche sich manchmal zu schattigen Hainen zusammendrängen. Nackte Fels- Partien, kahle Schutthalden fehlen den Gehängen des Tales gänzlich, das sich bis Oberstdorf als breite, ebene Fläche im Gebirge ausdehnt, um sich dann talaufwärts zu verästeln. Das Lechtal allerdings ist steriler und
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