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1911 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Lampe, Felix
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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welcher während des Sommers nicht abtaut und gelegentlich zur Bildung
von kleinen Gletschern Veranlassung gibt.
Die Berchtesgadener Alpen bergen in manchen ihrer Kare solche mäch-
tige, bleibende Schneehäufungen, welche tief unter der Schneegrenze ge-
legen sind. Fast bleibend ist das Schneefeld zwischen dem großen und
kleinen Watzmann (1900 111), eine stetige Schneefläche findet sich ün Hinter-
gründe des Kares von Scharitzkehl (1300 m), am Fuße des Watzmannes
unweit des Königssees stellt die Eiskapelle sogar in nur 820 m Höhe eine
bleibende, durch Lawinenstürze immer neu genährte Schneefläche dar.
Der Blaueis im Berchtesgadener Lande und der Hochalp-Ferner ans der^
Südseite der Mädele-Gabel im Algäu endlich sind echte Gletscher, welche
von solchen unterhalb der Schneegrenze sich aufspeichernden Firnmassen
gespeist werden. Das erstere liegt in einer tiefen Schlucht, welche gegen
Sonnenstrahlen dnrch hochaufragende Felswände fast völlig geschützt ist.
Sein von mächtigen Endmoränen umrahmtes Ende reicht bis 19'00 m herab.
Nur ein einziger Gletscher der deutschen Alpen, der Plattach-Ferner, ent-
springt einem über der Schneegrenze gelegenen Firnfelde. Es lagert auf
einer Hochfläche des Wettersteingebirges und ziert den Südfnß der Zugspitze.
10. Joseph Partsch.^
Die Grafschaft Glatz.
An der Grenze dreier Meeresgebiete liegt die Grafschaft Glatz; nach
drei Ländern sendet sie ihre Gewässer, vormals auch die von ihnen nieder-
getragenen Holzlasten ihrer weiten Waldungen auseinander. Und doch
ist sie eine unverkennbar geschlossene geographische Einheit, die aus dem
vielgestaltigen Sudetenbergland scharf sich heraushebt. Darüber entschied
trotz der engen Verwachsung mit dem Altvatergebirge und dem Walden-
burger Bergland der Einbruch des zentralen Senkungsfeldes, das lange
Zeit noch vollständiger als heute die Gewässer seines hohen Bergrahmens
an sich zog und zu nördlichem Abfluß nach Schlesien vereinte. Im S.
von Mittelwalde bei Bobischau bildet nur eine flache Geröllebeue von 534 in
Höhe die Wasserscheide zwischen Neiße und Erlitz, Oder und Elbe, und
die nähere Untersuchung ließ keinen Zweifel, daß in tertiärer und alt-
diluvialer Zeit die Grenze des Neißegebietes südlicher auf dem Liesdorfer
Walde (897 m) gelegen habe. Nicht nur das Quellgebiet der Stilleu
1 I. Partsch, Schlesien. Eine Landeskunde für das deutsche Volk auf wissen-
schaftlicher Grundlage. Ii. Teil: Landschaften und Siedelungen. 2. Heft, Mittelschlesien.
Breslau 1907. Ferdinand Hirt.