1911 -
Dresden [u.a.]
: Ehlermann
- Autor: Bussler, Franz
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Die Monde unseres Planetensystems.
Der Mond ist nicht ohne Einfluss auf die Erde. Die
erleuchtende Wirkung seines Lichtes ist für uns sehr merk-
bar und wertvoll, die erwärmende ist dagegen äusserst gering
und überhaupt nur durch die feinsten Thermomultiplikatoren
nachzuweisen. Bedeutend ist ferner die anziehende Wirkung
des Mondes, welche besonders für die leicht verschiebbaren
Wassermassen zur Geltung kommt und die Ursache der
doppelten Flutwelle (Zenith- und Nadirflut) ist, welche dem
Gang des Mondes folgend die Erde umkreist; 6,2 ih = 6h i2,6m
später folgt der Flut die Ebbe. Auch die Sonne bewirkt durch
ihre Anziehung Flutwellen, allerdings von geringerer Höhe.
Stehen Sonne und Mond in Konjunktion oder Opposition, so
summieren sich ihre Wirkungen zur Springflut; stehen sie
in Quadratur, so wirken sie einander entgegen, sodass die
Nippflut eintritt.
Ob auch in der Atmosphäre der Erde durch den Mond
Flut- und Ebbebewegungen hervorgerufen werden, hat sich
bisher nicht feststellen lassen; jedenfalls sind diese Bewegungen*
wenn überhaupt vorhanden, sehr gering.
§ 29. Die Monde der übrigen Planeten.
Der nächste Planet, der von Monden begleitet wird, ist
der Mars, er besitzt deren zwei, Phobos und Deimos. Diese
sind die kleinsten Himmelskörper mit festen Bahnen, die wir
kennen, denn ihre Durchmesser betragen nur 9 resp. 10,5 km;
ihre Umlaufszeiten sind 7h 39,3m resp. 3011 17,9m, und ihre
Entfernungen vom Mars 9350 km und 23300 km. Da Phobos
in etwa | der Zeit sich um den Mars bewegt, in welcher
dieser selbst sich einmal um seine Achse dreht, so überholt
der Mond ihn täglich 2 bis 3 mal, bewegt sich also entgegen
den übrigen Gestirnen des Firmaments scheinbar von Westen
nach Osten und geht für seinen Planeten zwei bis dreimal täg-
lich im Westen auf und im Osten unter.
Die beiden Marsmonde wurden von Hall in Washington im
August 1877 entdeckt.
Jupiter hat 8 Monde, ihre Ebenen fallen mit der Äquator-
ebene des Jupiter, also auch mit der Ekliptik nahe zusammen,
sie scheinen sich daher nahezu geradlinig zu bewegen.
Die Entfernungen der fünf älteren vom Jupiter betragen
in Jupitershalbmessern:
2,549; 5,933; 9,439! i5.057; 26,486;
ihre Umlaufszeiten in Tagen:
0,498; 1,769; 3,551; 7,155; 16,689;
ihre Durchmesser in Kilometern:
3925; 3525; 5758; 4927-