1911 -
Dresden [u.a.]
: Ehlermann
- Autor: Bussler, Franz
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
§ 29. Die Monde der übrigen Planeten.
53
Die 4 äusseren Monde wurden von Galilei sofort nach der
Konstruktion seines Fernrohres im Jahre 1610, der innerste (V) erst im
September 1892 von Banard auf der Licksternwarte in Kalifornien
entdeckt.
Die 4 inneren Monde werden bei jedem Umlauf durch ihren
Planeten verfinstert; aus den beobachteten Unregelmässigkeiten im
Eintritt der Verfinsterungen bestimmte Olaf Römer 1675 die Ge-
schwindigkeit des Lichts auf circa 40000 Meilen oder 300000 km.
Saturn besitzt ausser seinem Ringsystem io Monde; sie
sind alle von geringem Durchmesser, sämtlich jedenfalls kleiner
als der Erdmond, und sehr lichtschwach. Ihre Bahnen fallen
alle fast mit der Äquatorebene des Saturn, in der ja auch der
Ring schwebt, zusammen, sind also gegen die Ebene seiner
Bahn ziemlich stark geneigt.
Vom Uranus kennt man 4 Monde, sie sind alle sehr
klein und lichtschwach und nur in starken Fernrohren wahr-
nehmbar. Ihre Bahnen sind rückläufig und liegen in einer
Ebene, die unter 98° gegen die Bahnebene des Planeten
geneigt ist. Welche Ursache es gewesen sein mag, die dies
von der sonst vorhandenen Gleichmässigkeit der Bewegungen
abweichende Verhalten der Uranusmonde herbeigeführt hat,
ist uns unbekannt.
Vom Neptun kennen wir mit Sicherheit einen Mond,
welchen Lassell im Oktober 1846 entdeckt hat; er ist rückläufig,
ebenso wie der achte Jupiters- und der zehnte Saturnsmond.
Anmerkung. In den vorigen Paragraphen wurden die
Planeten, da die Erde in besonderer Darstellung behandelt
war, in untere und obere eingeteilt; rechnen wir diese als
dritten Planeten mit in die Reihe, so unterscheiden wir zweck-
mässig i. innere (Merkur, Venus, Erde, Mars), 2. den Schwärm
der Asteroiden, 3. äussere Planeten (Jupiter, Saturn, Uranus,
Neptun). Die inneren sind von mittlerer Grösse, dichter als
die Sonne, mondarm und bewegen sich im Verhältnis zu ihrer
Achsendrehung mit grosser Geschwindigkeit in ihren Bahnen;
die äusseren zeichnen sich durch ihre Grösse aus, sie sind
weniger dicht als die Sonne, haben reiche Mondsysteme, eine
schnelle Achsendrehung und eine im Verhältnis dazu langsame
Fortbewegung in ihren Bahnen.
Die Kometen.
§ 30. Erscheinung der Kometen, ihre Bahnen.
Ausser den Planeten nebst ihren Monden gehören auch
die in ihrer Erscheinung höchst auffallenden, hinsichtlich ihrer
physischen Beschaffenheit noch immer rätselhaften Kometen
unserem Sonnensystem an.