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1. Allgemeine physische Erdkunde, Hauptfragen der Völkerkunde, Zusammenfassende Wiederholungen: Das deutsche Land als geschichtliche Größe, Das Deutschtum im Auslande - S. 59

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Wärme der Luft. 59 Durch die verschiedenen, auf der Erdoberfläche wirksamen Ursachen erfährt jedoch das mathematische Klima mannigfache Umänderungen. Ungleiche Lrwärmungsfähigkeit der bestrahlten Stäche. Für die genaueren Temperaturverhältnisse eines Ortes ist nämlich nicht die geographische Breite bzw. der Stand der Sonne der allein maßgebende Faktor, sondern es kommen dabei noch andere Umstände, z. B. die höhere Lage und die Meeresströme, in Betracht. Dazu ist die 5luf- nahmefähigkeit des Erdbodens für die Sonnenwärme verschieden. Sandwüste, Steppe und kreide erwärmen sich stärker als Wiese und tdald. 5lm sinnfälligsten ist in dieser Be- Ziehung der Unterschied zwischen Land und Meer. Das Land erwärmt sich unter den Strahlen der Sonne sehr viel rascher und stärker als das Meer. Daher hat man die höchsten Wärmegrade nicht unmittelbar am Äquator beobachtet, sondern wesentlich nörd- licher in der großen Landmasse der Klten Welt. Die Sahara nebst dem nördl. Sudan haben bei einer Höchsttemperatur von 72° C eine mittlere Julitemperatur von 35°; das benachbarte Arabien und Vorderasien und der Sw der nordamerikanischen Erdfeste erhitzen sich im Juli durchschnittlich bis zu 30°. Kn den Küsten wird dagegen die Hitze des Tages durch den kühlenden Einfluß des Meeres gemildert. Das Land kühlt sich jedoch auch sehr viel rascher und stärker ab als das Meer. Daher liegt die niedrigste Temperatur voraussichtlich nicht bei dem wohl vom Meer umgebenen Nordpol, sondern gleichfalls inmitten breiter Landmassen. Der kälteste bisher auf der Erdoberfläche beobachtete Punkt ist Werchojansk an der Jana im No Sibiriens, wo als niedrigste Temperatur —69,8° und als durchschnittliche Ianuartemperatur —51° festgestellt ist. Ein anderer Kältepol liegt im Innern des gletschervereisten Grön- land. 5ln den Küsten wiederum bewirkt die stete Zufuhr warmer Seeluft eine Milderung der Winterkälte. In Jaluit auf den Marschall-Inseln ist die Temperatur z. B. fast das ganze Jahr hindurch gleichmäßig, in Batavia ist nur 1° Grad Schwankung. Große Fest- landsmassen zeigen daher starke Schwankungen zwischen glutheißen Sommern und eisig- kalten Wintern (Kontinental- oder Festlandklima); an den Küsten beobachten wir geringe Schwankungen zwischen kühlen Sommern und milden Wintern (Küsten-, Inseln- oder Seeklima). X)Ct§ tellurische oder physische Klint«. Die genaue Verteilung der tatsächlichen Temperaturverhältnisse auf der Erdoberfläche hat man kartographisch veranschaulicht. Es wurden für die einzelnen Tage die Wärmegrade an den verschiedenen Beobachtungs- stationen gemessen und darnach die Mittelwerte für den wärmsten (Juli) und kältesten (Januar) Monat sowie für das ganze jsahr berechnet. Die Einwirkung der Höhenlage wurde durch Zurückführung auf Meeresspiegelhöhe ausgeschaltet; dann wurden die Orte mit gleichen Beobachtungswerten durch Linien verbunden. Solche (gedachte) Linien, welche Grte mit gleicher mittlerer Schattentemperatur, auf Meeresspiegelhöhe berechnet, verbinden, nennt man Isothermen. Diese sind nur ganz allgemein von W nach 0 ge- richtet und laufen nur bei großer gleichmäßiger Beschaffenheit der Erdoberfläche dem Breitengrade parallel. Insbesondere zeigen sie deutlich den Einfluß der kalten und warmen Meeresströme. Die tatsächlichen Wärmeverhältnisse auf der Erdkugel werden also durch Isothermen genauer angegeben als durch die bloße geographische Breite. Man hat daher die Wärmezonen richtiger durch Iahresisothermen abgegrenzt. Die heiße Zone liegt zwischen den beiden 20°-Isothermen der beiden halbkugeln, die beiden gemäßigten Zonen werden von den 2l)°-und 0°-Isothermen eingeschlossen, und die beiden kalten Zonen nehmen die Kalotten innerhalb der 0°-Isotherme ein.
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