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1. Länderkunde von Europa, Wiederholungskurs, Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Jetztzeit, Elementare mathematische Geographie - S. 35

1908 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Kaisertum Rußland. 35 Die Tierwelt. Ten Unterschieden in Klima und Pflanzenwelt eut- sprechen auch die Verschiedenheiten der Tierwelt. Die Tundra ist das Reich der Polartiere: der Lemminge, der Schneehasen, des Polarfuchses und anderer. Viel- fraß, Renntier und Elentier reichen von hier bis in das Waldland. In diesem stellen sich der Bär und andere Pelztiere ein, namentlich das Eichhörnchen, ferner das Schwarzwild, Hirsch, Reh, Wolf, Fnchs usw. Für die Grassteppe sind die hüpfenden Nagetiere, besonders die Springmäuse und die in Horden lebenden Huftiere, charakteristisch. In der kaspischen Halbwüste kommt schon das Kamel vor. Bevölkerung. Von den 106 Mill. Einw. Rußlands sind ungefähr 84 Mill. Russen (und zwar 56 Mill. Großrnssen um Moskau, die eigentlichen Moskowiter, 22 Mill. Kleinrussen um das ältere Kiew, und sast 6 Mill. Weißrussen im Westen ehemals unter litauischer Oberhoheit), somit rund 80 °/0 der ganzen Bevölke- rung ; nur 20 °/0 gehören anderen Nationen an. Das russische Reich ist hiernach zwar kein national einheitlicher Staat, aber gegenüber der ungeheuren Masse des russischen Volkes verschwinden die übrigen Bevölkerungselemente fast gänzlich. Diele umsassen Polen, Litauer, dann Deutsche (an 2 Mill.), Rumänen und Griechen, ferner mongolische Stämme (Finnen im Norden), türkische Stämme (Tataren, Kir- gisen, Kalmücken, Baschkiren) im O. und So. — Zwischen den oberen Klassen und der Masse des Volkes bestehen große Unterschiede in Bezug auf Besitz und Bildung. Nach ihrem Bekenntnis sind die Russen fast insgesamt Anhänger der griechi- schen, nichtnnierten Kirche. Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser Beziehung der Ackerbau, der in günstigen Jahren J/3 alles europäischen Getreides liefert und im Gebiete der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen trotz der schlechten Bewirtschaftung außerordentlich ergiebige Ernten abwirft. Rußland qilt daher als der erste Ackerbaustaat Europas. Ungemein groß ist im Norden des Landes der Waldreichtum, weit ver- breitet, namentlich in der südlichen Steppenzone, die Viehzucht, sehr ertragreich die Fischerei (besonders in der Wolga und im Kaspischen Meere). Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt Rnßland in Europa eine wichtige Stelle eiu. ^ Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Wollen- und Leder- indnstrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Hauptindustrie- zentren sind infolge der hier auftretenden Kohlenlager Lodz, das polnische Manchester (315000 Einw., darunter viele Deutsche), der Don-Donezbezirk, serner Tula^und Moskau. Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und drittgrößte ^tadt Rußlands (680000 Einw.), ist Sitz einer lebhaften Industrie. Perkehr. Das weite, fast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwick- lung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrs- wege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird sast in ihrem ganzen Lause mit Dampfschiffen befahren, desgleichen der Dnjepr. Die Strom- systeme der Newa, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander ver- bunden, und eben daraus beruht die Bedeutung St. Petersburgs, das ebensowohl mit der nordrnssischen Tiesebene, als mit dem oberen Wolgagebiet, dem Haupt- Produktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht. Moskau'wieder ist der Mittel-
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