1913 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Fritzsche, Richard
- Hrsg.: Daniel, Hermann Adalbert
- Auflagennummer (WdK): 270
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
§ 9. Afrika.
7
Polynesien. Ostlich von Australien liegen die polynesischen Inseln
id. h. Vielinselwelt). Es sind meist nur kleine, aber wegen ihres warmen
Klimas sehr fruchtbare Inseln, aus welchen viele Kokospalmen wachsen. Deutscher
Besitz sind die Marianen, Karolinen. Marshallinseln und die schönen Samoa-
syamoa^ Inseln.
§9.
Afrika.
Afrika liegt auf der nördlichen und südlichen Halbkugel und wird vom
Äquator und den beiden Wendekreisen durchschnitten; sein größter Teil gehört
der heißen Zone an, Afrika ist daher der heißeste Erdteil.
Seine Grenzen sind im Norden das Mittelländische Meer mit der
Großen und der Kleinen Syrte, im Osten der Indische Ozean mit dem
Roten Meere und im Westen der Atlantische Ozean mit dem Meerbusen von
Guinea [gittea]. Mit Asien hängt Afrika durch die (freilich durchstochene)
Landenge von Suez zusammen. Europa uähert es sich an der Meerenge
von Gibraltar. Es ist wie Australien ein sehr wenig gegliederter Erdteil.
Auch die Oberfläche Afrikas ist einförmig. Afrika besteht aus einer
ausgedehnten Hochebene, die im Süden höher liegt als im Norden und be-
sonders in Südafrika in steiler Stufe zur Küste abfällt, wo ein nur schmaler
Streifen von Tiefland vorhanden ist. Der höchste Berg ist der in der Nähe
des Äquators auf deutschem Gebiet gelegene Kilimandscharo. Die Flüsse
bilden beim Verlassen des Hochlandes zahlreiche Wasserfälle und Stromschnellen
und eignen sich daher nicht als Schiffahrtswege. Nordwestlich vom Kilimand-
scharo entfließt der Nil dem Viktoriasee nach Norden und mündet in das
Mittelländische Meer. Der Kongo, welcher den Äquator zweimal schneidet,
ist der wasserreichste Fluß Afrikas. Der Sambesi bildet die größten Wasser-
fälle der Erde, die Viktoriafälle. Der Niger ist der Hauptfluß von West-
afrika und mündet in den Golf von Guinea.
Landschaftsbild. Auf der Hochfläche Ost- und Südafrikas dehnen sich
weite Steppen, d. h. Grasflächen, aus. Auf ihnen leben Antilopen, Zebras,
Giraffeu, aber auch ihr Feind, der Löwe. Den breiten Norden Afrikas nimmt
die Sahara ^ßachara^, die größte Wüste der Erde, ein. Hier besteht der Boden
nur aus Sand und Steinen, es fehlt jedes Pflanzenkleid und daher auch jedes
Tierleben. Nur in einigen fruchtbaren Oasen stndet der Mensch Gelegenheit
zum Wohnen und zum Tränken der Kamele, welche das unentbehrliche Lasttier
der Karawanen sind. Am Kongo herrscht viel Urwald, in welchem Elefanten
und Affen wohnen. In den Flüssen bedrohen das Krokodil und Nilpferd die
Menschen.
Die ursprünglichen Bewohner Afrikas sind die Neger. Sie haben dunkle,
fast schwarze Hautfarbe, krauses Haar und aufgeworfene Lippen. Da Afrika