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1. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 133

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 79. Die Halbinsel Kleinasien. 133 in westlicher Richtung der Taurus an, dessen bis 3500 m aufsteigende Gipfel Schnee bedeckt. Nördlich von ihnen liegt die etwa 1000 m hohe Ebene von Klein- asien, die im Norden durch das Pontische Gebirge abgeschlossen wird. Sie wird von dem 4000 m hohen Vulkankegel des Erdschias Dagh überragt. Reiche Gliederung zeigt nur die Westküste. Infolge von Landsenkung in vorgeschichtlichen Zeiten ist hier das Meer in die Täler der von Osten nach Westen streichenden Gebirgszüge eingedrungen und hat die Küste zu zahlreichen Inseln ausgeschnitten. Mytilini, das alte Lesbos, Chios, Samos und Rhodos sind die bekanntesten kleinasiatischen Inseln. Das Klima ist nur an den Küsten milde und reich an Niederschlägen, während das Innere unter Trockenheit leidet. Die zum Mittelmeer sich hinab- f' i ziehenden Talgründe sind daher voll üppigen Pflanzenwuchses. Die Mittel- meergewächse Olive, Wein und Südfrüchte, namentlich Rosinen und Feigen, '<• gedeihen. Auch Baumwolle wird angebaut und liefert das Material zu der «. sehr verbreiteten Teppichweberei. Die trockene Hochfläche dagegen ist mit Gras- wuchs bedeckt, zeigt jedoch auch an manchen Stellen, kleine Salzseen einschließend, Steppencharakter; ihr Hauptfluß, der Kisil Jrmak, der Halys der Alten, mündet nach langem Bogenlaufe, das Pontische Randgebirge durchbrechend, ins Schwarze Meer. Schaf- und Ziegenzucht herrscht hier vor. Die Angora- ziegen tragen weiche Seidenhaare, aus denen das Kämelgarn gesponnen wird. . ' ^ Im Westen von Angora sinden sich reiche Gruben von Meerschaum, aus dem die berühmten Pfeifenköpfe geschnitten werden.^ fajla, In alten Zeiten, bis zur völligen Besitznahme durch die Türken um 1400 ^ war Kleinasien ein blühendes Land; als türkische Provinz befindet es sich in einem traurigen Zustande der Verkommenheit und Verödung. Obgleich Kleinasien 500 000 qkm groß, also fast so groß wie das Deutsche Reich ist. hat es doch 9 Mill. Einw., von denen der größte Teil an der West- und Nordküste wohnt, Die Bewohner sind im Innern Türken, die meist von Schafzucht leben, im westlichen Gestadeland, da die Türken dem Meere abhold sind, überwiegend Griechen, die außer Handel auch Obst- und Weinbau, sowie Schwammt v'.. ' fischerei treiben. Durch den Ausbau eines Eisenbahnnetzes sucht man jetzt das Land wieder zu heben. Von Skutari führt die Anatolische Eisenbahn, ein deutsches Unter- nehmen, nach Konia und Angora, von Smyrna eine Bahn nach Konia. An der fruchtbaren Westküste am Ägäischen Meer liegt die verkehrsreiche Handelsstadt Smyrna mit 225000 Einw., darunter sehr viele Europäer oder, wie sie im Orient genannt werden, Franken. Von hier werden die Erzeugt nisse Kleinasiens, Obst und Teppiche, ausgeführt. Am Eingang der Dardanellen lag das alte Troja, Von hier halbwegs nach Smyrna liegt P^rgamon.
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