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1. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 181

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 102. Die deutschen Meere. 181 vor. an ihnen hat sich auch einige Industrie angesiedelt. Von größerer Be- deutung sind die oberfchlesischen Steinkohlenlager. An Bausteinen ist der nord- deutsche Boden ziemlich arm; durch Herstellung von Ziegelsteinen mußte diesem Mangel begegnet werden. Auch die Findlinge werden zum Hausbau verwertet. Der Torf der großen Moore hat eine Bedeutung als Brennmaterial. Norddeutschland hat also vorwiegend landwirtschaftliche Bevölkerung. Die Volksdichte steht daher gegen die meisten deutschen Landschaften zurück, sie beträgt im Mittel 80, sinkt aber auf den Sandgebieten des baltischen Höhen- rückens aus 35. Als einzige Industrien haben sich im Anschluß an die Landwirt- schaft die Zuckergewinnung und die Branntweinbrennerei aus Kartoffeln entwickelt. Die ältesten Bewohner Norddeutschlands waren Germanen. Diese wurden in der Völkerwanderung von den aus Osten vordringenden Slawen (Hunnen) verdrängt. Unter Karl dem Großen (um 800) begann die Wiedereroberung des deutschen Bodens. Zu den Slawen gehören noch die Wenden in dem Gebiet der oberen Spree, die Polen in Oberschlesien, Posen und Westpreußen, die Masuren in Ostpreußen und die Kassubeu an der Danziger Bucht. Den Norden Schleswig-Holsteins bewohnen Dänen. Die Mischung germanischen und slawischen Blutes zeigt sich noch in den Bewohnern. Blondes Haar, blaue Augen und langer Schädel gelten als germanisch, während Rundköpfe wie Luther auf slawische Abstammung deuten. Der verbreitetste germanische Volksstamm sind die Niedersachsen, welche ursprünglich westlich der Elbe wohnten, aber sich auch nach Osten verbreitet haben. Sie bewohnen in ihrem ursprünglichen Wohngebiet das sog. sächsische Bauernhaus, welches wie im Schwarzwald Wohnung, Stallung und Scheune unter einem Dach beherbergt. (Siehe Abbildung 30.) Wortkargheit, Ruhe und langsames, bedächtiges Handeln unterscheiden sie von den beweglichen und fröhlichen Süddeutschen. Ihr Pflichtgefühl, ihre Unterordnung und Zuverlässig- keit sind die Grundlagen des preußischen Heeres und Beamtentums geworden. Die Norddeutschen sind meist evangelisch, nur im Münsterland, in der Cölner Bucht und in den Gebieten polnischer Bevölkerung herrscht der Katholizismus vor. §102. Die deutschen Meere. Das Meerwasser unterscheidet sich vom Flußwasser durch seinen salzigen Geschmack, der es als Trinkwasser ungeeignet macht. Die Ozeandampfer sind daher gezwungen, Süßwasser mitzuführen. Dieser Salzgehalt entsteht dadurch, daß von den Flüssen stets aufgelöste mineralische Bestandteile dem Meere zugeführt werden, welche bei der Verdunstung des Wassers zurückbleiben. Eigen- tümlich ist dem Meer ein abwechselndes Sinken und Steigen des Wasserspiegels, welches durch die Anziehung des Mondes hervorgerufen wird. Im Zeitraum
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