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1. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 47

1916 - Berlin : Oldenbourg
Güdeuropa. 47 Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges, des Schar Dagh und der Höhen südl. davon erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Seit dem jüngsten Balkankrieg (1912/13) hat sich dessen Größe nahezu verdoppelt. Infolge der Einverleibung von Nordmazedonien erstreckt es sich jetzt südwärts bis über Monastir hinaus. Der Zutritt zum Meer ist Serbien versagt geblieben. Seine Hauptflüsse sind Morawa und Wardar. Gleich Bosnien verfügt es über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den Ertrag- nissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche Obstsorten, namentlich Pflaumen, die teils ausgeführt, teils zur Herstellung von Branntwein (Slivovitz) verwendet werden; auch Trauben, welche treffliche Weine liefern. Ferner mästen die Bewohner mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen ungeheure Schweineherden. Die Hauptstadt ist Belgrad, am Einfluß der Save in die Donau, eine starke Festung, 80000 Einw. — Die Serben gehören dem slavischen Volksstamme an. Das Hauptgebirge in der Osthälfte der Halbinsel ist 3. der Watkan. Natur. Der Balkan ist eine Fortsetzung der Karpaten und zieht von der Donau in seinem Bogen zum Schwarzen Meere. Stark hervortretende Höhen und tiefe Scharten fehlen. Die Pässe, von denen der wichtigste der Schipka- paß, liegen durchschnittlich 1300 m hoch (Brennerpaß — 1350 in). Klimatische Bedeutung des Balkan. Gleich den Alpen bildet der Balkan eine wichtige Grenze des Klimas und der Pflanzenwelt. Auf seiner Nord- seite herrscht infolge der von Rußland kommenden rauhen Winde noch strenge Winterkälte; die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist daher Getreidebau, während im Maritzatal Mais, Trauben und Rosenbäume üppig gedeihen. Im ganzen hat die Südosteuropäische Halbinsel infolge ihrer großen Entfernung vom Atlanti- schen Meere heißere Sommer und kältere Winter als das übrige Südeuropa. An den Nordfuß des Balkan schließt sich als Vorland die Hochfläche von Bulgarien an. Ihr Boden ist infolge seiner Lößdecke sehr fruchtbar, aber baumarm und steppenhast und liefert viel Getreide. Die Bewohner sprechen wie die Serben Slavisch. Politische Verhältnisse vor dem Kriege. 1. Das Königreich Bulgarien nahm bis jetzt die Hochfläche am Nordfuß des Balkans ein, die Bulgarische Tafel, die langsam in das Donautiefland übergeht, außerdem Ostrumelien, das Stufenland der oberen Maritza und Tundscha. Durch den Balkankrieg von 1912/13 ist ihm noch der größere Teil von Thrazien und insbesondere auch der Küstenstrich zwischen Enos (an der Mündung der Marina) und der Mündung des Mesta zugefallen; es erhielt somit auch Zutritt zum Agäischen Meer. Die Bulgarische Tafel ist infolge ihrer reichen Bewässerung sehr fruchtbar und liefert namentlich viel Getreide; auch die Viehzucht ist bedeutend. In Ost- rumelien gedeihen bereits Reis und Baumwolle und besonders stark wird die Rosen- zucht betrieben. Die Bewohner, die wie die Serben Slawisch sprechen, sind geschickt im Teppichweben; auch verstehen sie sich sehr gut auf die Bereitung von Rosenöl. 4*
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