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1. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 63

1916 - Berlin : Oldenbourg
Vorderasien. 63 umgekehrter Richtung führte Alexander der Große sein griechich-mazedonisches Heer über Kleinasien und Persien nach Indien und zogen die Kreuzfahrer zur Eroberung des Gelobten Landes aus. Heute haben die anatolischen Bahnen und die eben im Bau befindliche Euphratbahn die Aufgabe, den vorderasiatischen Besitz der Türkei mit dem europäischen enger zu verbinden. Kleinasien bildet eine natürliche Brücke zwischen Europa und Asien; es ist das Durchgangsland für den Bölkerverkehr der beiden Erdteile. Bo den g est alt. Wenig günstig stellt sich vielfach die Bodengestaltung der Halbinsel dar. Kleinasien ist ein Hochland von 1000 m mittlerer Höhe mit oftwestlich streichenden Faltengebirgen, den Fortsetzungen der griechischen Gebirge. Die Faltengebirge sind: das Pontische Gebirge im Norden und der bis in die Schneeregion (3500 m) aufragende Taurus im Süden, der nordöstlich in dem Antitaurus endigt. Diesem liegt der Erdschias Dagh vor, ein 4000 m hoher erloschener Vulkankegel. Die Westküste. Gegen Westen verläuft das kleinasiatische Plateau in niedrigeren, westöstlich streichenden Ketten, die bis ans Meer herantreten und eine buchten- und inselreiche Küste erzeugen. Da das Eindringen der milden Seeluft nirgends gehindert wird und die Winter- und Frühjahrsregen (Mittel- meerklima!) ausreichende Benetzung bringen, vereinigen sich hier alle Bedingungen zu reicher Fruchtbarkeit. Das Gebiet liefert Öl, Südfrüchte, Wein, Getreide und Baumwolle. Die Westküste Kleinasiens ist wie die europäischen Mittel- meerländer mit reichen Naturgaben ausgestattet. Daher blühte hier schon im frühesten Altertum eine große Zahl griechischer Kolonien. Von den mächtigen Handelsstädten jener Zeit hat aber nur Smyrna seine Bedeutung bewahrt, das noch heute die erste Handelsstadt (225000 Einw.) der Levante ist. Die Bewohner der Westküste sind hauptsächlich Griechen, die sich mit Schiffahrt, Handel und Gewerbe befassen. — An Inseln sind der Küste vorgelagert die weinreichen Eilande Ch ios und Sa mos und weiter südlich das geschichtlich wichtige Rhodus. Das Innere. Die Randgebirge halten die regenspendenden Seewinde vom Innern ab. Dieses leidet daher unter großer Trockenheit, ja es hat viel- fach Steppencharakter.^) Der Kisil-Jrmak ist der einzige größere Fluß des Innern. Die trockene Lage ermöglicht hauptsächlich Schaf- und Ziegenzucht, und diese bildet auch mit der Teppichweberei den Haupterwerbszweig des türkischen Bauern. Das Innere wird übrigens mehr und mehr durch Eisenbahnen erschlossen; so führt bereits — dauk deutschem Unternehmungsgeiste — eine Bahn von Skutan (ü) am Bosporus über Könia bis über den Taurus hinaus; sie soll über Bagdad und Basra bis zum Persischen Golf fortgeführt werden (Bagdadbahn). — An der Nordküste liegt Trapezunt, das Eingangstor für den europäischen Handel mit Armenien und Persien. Gegenüber der Südküste das von den Engländern besetzte kupferreiche Cypern. Die Halbinsel Kleinasien ist im Besitze der Türken. *) Steppen sind baumarme Flächen mit trockenem, vielfach salzhaltigem Boden und unzusammenhängender Pflanzendecke. Ihre Ursache ist Armut an Niederschlägen. 5*
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