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1. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 66

1916 - Berlin : Oldenbourg
66 Länderkunde von Asien. Iran. Umgrenzung. Im Norden wird Iran vom Elbursgebirge mit dem 5700 m hohen Vulkan Demawend und weiter östlich vom gewaltigen Hindu- kusch, im Westen vom Armenischen Hochlande, im Süden von den steilaus- steigenden Parallelketten des Südpersischen Gebirges, im Osten endlich vom Suleimangebirge umschlossen. Iran gehört zu den am meisten abgeschlossenen Ländern Asiens. Das Innere. Iran ist wie Kleinasien ein Faltenland, dessen Täler mit Schutt, Sand und Geröll ausgefüllt sind. Die mächtigen Randgebirge erschweren den Verkehr mit den umliegenden Tiefländern und mit der Küste, wo am Persischen Golfe die Hafenorte Abuschehr und Bender-Abbas liegen; sie entziehen auch den Winden die Feuchtigkeit, bevor sie das Innere erreichen und bewirken hier ein sehr trockenes Festlandklima mit ungewöhnlich hohen Temperaturgegensätzen zwischen Sommer und Winter. Infolgedessen ist das Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe erzeugt das Nomadentnm, die Wüste das Räubertum. Der Gebirgssaum. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge gedeihen Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras). Hier liegen wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [Ö]), so auch heute noch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (&), 280000 Einw,, Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Asien; am Fuße der südpersischen Gebirge Jsfahän, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); s. von Jssahan Schiras (ä), in reizender Landschaft von Rosen- und Zypressen- gärten umgeben. Der Gebirgssaum umfaßt die Fruchtländer Persiens. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Turktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag das edel angelegte, aber durch die Gewaltherrschaft seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perservolk. Auch das heutige Herrschergeschlecht Persiens entstammt türkischem Geschlecht. — Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans mohammedanisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre In- düstrie beschränkt sich zumeist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan. Persien, die Westhälfte Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet einen selbständigen Staat; an der Spitze steht als Herrscher ein König oder Schah (schach). Nordpersien steht unter russischem, Südpersien unter englischem Einflüsse. Belutschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlands. Es gehört zu Britisch-Jndieu. Afghanistan, der nordöstliche Teil, von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Turan nach Indien von größter Wichtigkeit. Hauptort: Herat am Heri-Rud.
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