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1. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 12

1874 - Mainz : Kunze
— 12 — Centrum des Königreichs Preußen mit den Denkmälern einer Geschichte sonder Gleichen, die neue Hauptstadt Deutschlands, an der Grenze der weiten zur Oder auf Frankfurt sich hinziehenden und von der Spree durchfurchten Sandflächen und des sich zur Elbe neigenden und durch Sümpfe (Luch), kleine von Hügeln umschlossene Seen, reiche Bewässerung und Bewaldung geschützten Havellandes. Daher günstigere Lage für die Entwicklung zur Weltstadt*) als die des alten Brandenburg und des modernen Potsdam**) („unter den Eichen") in dem Jahrhunderte lang verteidigten Bollwerke der Haveller. Die Mark Brandenburg das glänzendste Zeuguiß deutscher Thatkraft im Kampfe mit Sumpf, Sand und Sorben. — Jenseits der fruchtbaren Niederung der Oder (Frank- furt) die Sternberger Ebene (die Verbindung der Neu- mark mit Schlesien) bis zur Warthe und Obra. Je weiter nach O., desto breiter und flacher das Land: Posen, das getreide- reiche Gebiet der mittleren Warthe (in der Mitte die Hauptstadt gleiches Namens, die deutsche Warte im polnischen Lande); im S. begrenzt durch das Gebiet der schleichen Bartsch, im O. durch den Goplosee und die Prosna, im N. durch die Fortsetzung des Oderbruches die der Kultur gewonnenen Sumpfufer der Warthe und Netze. Große Zahl kleiner Städte, eine Folge „der polnischen Wirtschaft", die das Emporblühen von Stadt und Land hinderte. Der Verkehr unter dem Einflüsse der Juden. Einst schon vor der Mark durch die Brunonen unter christlich-germanischer Hoheit (Erzbisthum Gnesen-Posen), verliert Posen durch die preu- ßische Mission den Charakter des Sarmatenlandes; schon fast die Hälfte der Bewohner Deutsche, die thätigen Nachkommen der alten niederdeutschen Kolonisten. In dem Tieflande kommen die Ströme zu ihrer vollen Ent- Wicklung, aber sie befruchten es mit dem, was sie aus dem Hoch- lande herabführen. — Erst durch die Verbindung mit dem Hoch- lande ist aus Brandenburg die Großmacht Preußen erwachsen, das norddeutsche Tiefland der Schwerpunkt Deutschlands gewor- den. — Nordd entschland, gegen Süddeutschland geogra- *) Zur Zeit des großen Kurfürsten beide Städte Berlin-Köln 6—9000 Einw.; beim Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I. 61000 Einw.; 100 Jahre später über 180,000, 1840 über 330,000, jetzt weit über 800,000 Ein- wohner, deren Charakter durch die nicht unerhebliche Beimischung von fran- Mischen und jüdischen Einwanderern beeinflußt. **) vergl. Berlin-Potsdam mit Paris-Versailles.
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