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1. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 90

1874 - Mainz : Kunze
- 90 — Halbinsel. Im N. ein großes massives Hochland zwischen dem adriatischen und schwarzen Meere, mit drei Halbinseln, der von Constantinopel (Byzantinm), der von Gallipoli (Chersonnes) und der wiederum in drei Landzungen auslaufenden, durch ihre Glie- derung schon Griechenland verwandten Chalkidischen Halbinsel. Nur dieser Südrand hat an der griechischen Knltur Theil, Die oft fiordartig (Bucht von Cattaro) zerklüftete Westseite durch die schroffen, kahlen Kalkwände und ihre dahinter liegenden Paral- lelketten fast unzugänglich (daher hier auch niemals geistiger Auf- schwung bei den so kräftigen Bewohnern), die gebirgige Ostseite ohne Häfen, unter dem Einflüsse der pontischen Stürme wenig einladend. Das Innere durch lange rauhe Bergrücken in N. u. S. auch klimatisch geschieden. — An diesen eontinentalen Theil schließt sich in der Westhälfte die langgestreckte Pindushalbinsel mit Griechenland. Nirgends ein Land, das aus einem rohen und starren Ganzen so kunstvoll von der Natur herausgearbeitet ist,,das sich in so wechselvoller Gliederung so maßvoll verjüngt und in Jnselreihen und Inselgruppen auflöst, das so buchten- und Hasen-- reiche Küste besitzt. Kein Land auf kleinem Räume *) fo Wech- sel- und maßvoll in der Plastik des Bodens (der, nirgends so üppig wie in Campanien, fast überall auf Festland und Inseln die Arbeit lohnt). Keine Küste, der eine allseitig so verwandte Küste (Kleinasiens Westküste) fo glücklich durch Meeresstille (das tiefblaue ägäische Meer) und reiche Jnselflnr sich nähert. Kein Volk, das so sinnig wie die Griechen dieses Kunstgebilde der Natur verstand. So ideal und so sinnlich klar und wahr hat es wie kein zweites Volk in Mythologie, Poesie, Plastik, Sprache und Leben zum Ausdrucke gebracht, wie innig man mit seinem Lande verwachsen und doch Herr desselben sein kann. Das Ganze sast durchweg Berglaud. mit uur wenigen größern Flußebenen, aber vielen reichen Thalbildungen; am aus- gebildetsten die Ostseite, mit Ausnahme der pontischen Küste. Die oben erwähnten beiden Theile, der conti nen t al e (Balkanland) und die Pindushalbiusel, durch die zwei Hauptrichtungen der Gebirgszüge gebildet: die einen im allge- meinen in der Richtung der dinarischen Alpen und der Westküste *) Bei der Geschichte Griechenlands hat man sich mehr als anderswo daran zu gewöhnen, das geistig Große nicht in dem räumlich Großen suchen zu wollen. Attika z. B. noch nicht so groß wie das Herzogthum Anhalt (40 Qm.).
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