1874 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Götze, Karl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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schen beiden Meeren. Scheidegebirge mit gefährlichen, schwer
zugänglichen Pässen*). Dieses Asyl versprengter Völker (Les-
ghier im O-, Tscherkessen im Nw ) jetzt nach langen Gebirgs-
kriegen im Besitz der Russen. Die kriegerischen mnhamedanischen
Bewohner leben mehr von Viehzucht als von Ackerbau, der den
christlichen Georgiern an der Südseite in dem reichen Frucht-
lande des Kur (Mittelpunkt Tislis) überlassen.ist.
d. Das Gebiet des Eismeeres, der am spärlichsten
bewohnte Theil Europas, durch die Dwina halbiert. Die oft-
liche Hälfte ganz unwirtlich, die westliche im obern Theile an-
bansähig und cnltiviert, und durch von der Dwina ausgehende
Kanäle mit dem Mittlern Rußland in Verbindung (Wasserstraße
zwischen Moskau und Archangel); jenseits der Tannen- und
Fichtenregion erst wieder an der Küste belebt. Wie für die
Steppenbewohner am heißen kaspischen Meere, so für die am
Eismeere Fischfang ein hauptsächlicher Nahrungs- und Handels-
zweig. Mittelpunkt Archangel, vor dem Besitz der Ostsee-
küsten zugleich Rußlands Haupthafen. Die reichen Fischtris-
ten, Fortsetzung der norwegischen, bis zur südöstlichen Wendung
der Küste von Kola. Diese Halbinsel, im No. flache, den Eis-
stürmen offene Tundra, westlich vom Kolasjord durch den Wech-
sel von Thälern und Anhöhen geschützter und waldiger. Die
gesicherten zahlreichen Fjorden, unter denselben klimatischen
Verhältnissen wie die norwegischen^). Der übrige Theil des
Eismeeres jetzt Object wissenschastlich-nantischer Erforschung.
Rußlands außereuropäische Besitzungen: Sibirien
nebst deni untern Amurgebiete, die Turanischen Länder und
Transkaukasien, schließen sich unmittelbar an das Stammland
an; hierdurch werden die Nachtheile der Ungeheuern Entfernun-
gen (ohne Verbindung durch fahrbare Meere) einigermaßen ge-
hoben. Die Grenzen dieser x/3 des asiatischen Festlandes um-
fassenden Gebiete rücken stätig gegen das Innere Hochasiens vor.
Dieses weitere Wachsthum, nothwendig zur Entwicklung der in-
*) Nur an der kaspischen Seite bleibt ein schmaler Raum für die Pas-
sage; die übrigen Wege führen durch die Schluchten des Gebirges. Daher
begnügte sich Pompejus mit dem fruchtbaren Strich des Phasis (Rhion),
von dem über einen schmalen Tragplatz die große indische Handelsstraße
Constantinopels nach dem K ur in die südlichen kaukasischen Stufenlande führte.
**) Hierher kommen zur See die Norwegischen Fischer und die Russen
aus Archangel; zu Lande die Lappen, und selbst aus Finnland die Karelen
in Wanderzügen.
Götze, geographische Repetitionen. 8