Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 72

1909 - Leipzig : Hirt
72 Iv. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen und seine Zeit. König den Grund seiner Ablehnung. „Ich habe auf das Anerbieten einer Krone seitens der Deutschen Nationalversammlung eine zustimmende Antwort nicht erteilen können, weil die Versammlung nicht das Recht hatte, die Krone, die sie mir bot, ohne Zustimmung der deutschen Regierungen zu vergeben, weil sie mir unter der Bedingung der Annahme einer Verfassung angetragen ward, die mit den Rechten und der Sicherheit der deutschen Staaten nicht vereinbar war."x) Die Ablehnung des Königs wurde vielfach mißbilligt; die gewichtigsten Stimmen, des Königs Bruder und Nachfolger Wilhelm I. und Bismarck, haben des Königs Entschluß für richtig erklärt. „Griff Preußen nach der Kaiserkrone, so konnte es sie nur festhalten durch Besiegung Österreichs in offnem Kampfe, und es war sicher, daß Rußland das Mögliche tun werde, einen solchen Sieg zu hindern, und daß ein solcher Kamps gerade die mächtigern deutschen Fürsten, jedenfalls alle vier Könige, auf Österreichs Seite finden werde.“3) England und die neu gegründete Französische Republik würden vermutlich die Lage ausgenutzt haben. Die Nationalversammlung nahm ein klägliches Ende. Österreich und Preußen riefen ihre Abgeordneten zurück; die republikanische Partei benutzte die Enttäuschung des Volkes, um Ausstände zu erregen; die Gemäßigten zogen sich zurück. Ein Rest tagte in Stuttgart noch einige Zeit als Rumpfparlament weiter und wurde dort von der Württembergischen Regierung aufgelöst. _ Der Sommer 1849 brachte als Nachspiel noch Volks- und Militäraufstände in Baden, Hessen, der Pfalz und Sachsen. Auf Bitten der bedrohten Fürsten schickte Friedrich Wilhelm Iv. preußische Truppen, die in kurzer Zeit die Aufstände niederwarfen. Die badisch-hessisch-pfälzischen Freischärler und Ausrührer trieb Prinz Wilhelm von Preußen in ein paar Wochen auseinander. 6. Die preußische Unionspolitik 1849—1850. Nach Ablehnung der Kaiserkrone machte König Friedrich Wilhelm Iv. den Versuch, durch Verhandlungen mit den deutschen Fürsten zu einer Einheit zu gelangen. Er schloß zunächst mit Sachsen und Hannover das Dreikönigsbündnis, die meisten kleinern deutschen Staaten traten bei, aber nicht Bayern und Württemberg; vielmehr veranlaßten diese Hannover und Sachsen zum Austritt und schlossen mit diesen das Vier-königsbündnis. Preußen bildete mit den kleinern deutschen Staaten nun die Union allein. Österreich lud alle deutschen Staaten zur Wiederherstellung des Deutschen Bundestages ein, der beim Zusammentritt der Nationalversammlung auseinandergegangen war. Preußen und die Klein- *) Quellenbuch S. 379. — 2) Quellenbuch S. 378 u. 381. a) Dietrich Schäfer, Weltgeschichte der Neuzeit Ii, S. 195.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer