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1. Teil 5 - S. 12

1910 - Wien Leipzig : Freytag
12 Tropen beschränkte Tiergeschlechter, wie das Nashorn und der Elefant, der Löwe und die Gazelle. Aber diese wichen allmählich zurück und machten dem Bär, Mammut und Renntier, dem Ur und dem Moschusochsen, dem Vielfraß und dem Lemming Platz, und in den Mittelgebirgen wohnten Hochgebirgstiere, wie die G-emse und der Steinbock. Eine Zeitlang war unsere Tierwelt der damals herrschenden Steppe angepaßt. Dann begann der Kampf des Menschen gegen alle Tiere, die ihm schädlich erschienen. Die großen wilden Tiere wurden allmählich verdrängt. Der Löwe und der Panther, die zu Herodots und Xenophons Zeiten auf der Balkanhalbinsel lebten, wurden ausgerottet und in Mitteldeutschland sind der letzte Bär und der Luchs erst im vorigen Jahrhundert erlegt worden. Viele Tiere starben aus, weil die Schlupfwinkel, in denen sie ihre Wohnung fanden, allmählich in das Kulturgebiet des Menschen hineingezogen wurden. Die herrschenden Tiere sind heute die vom Menschen gezähmten und geschützten Haustiere; daneben finden sich noch solche Tiere wild, die der Mensch um der Jagd willen nicht aussterben läßt. Im arktischen Gebiete sind der Eisbär, der Eisfuchs und der Schneehase an die weiße Umgebung angepaßt und das Renntier hält sich dort, weil es mit der dürftigen Flechtennahrung zufrieden ist. Der wanderlustige Lemming und der Vielfraß (d. i. Höhlenbewohner) finden in den nördlichen Gebirgen noch ge-geschützte Wohnräume. Im Waldlande leben Hirsch und Reh, Fuchs und Wolf, letzterer nur noch im außerdeutschen Gebiete. Einige größere Waldtiere werden stellenweise gehegt, wie der Elch und der Ur. Eigentümlich ist es, daß einzelne Tierformen der Reptilien den Inseln fehlen, daß Murmeltiere auf den Alpen und der Tatra, die Gemse versprengt auf den Hochgebirgen von den Pyrenäen bis zur Balkanhalbinsel und der Schneehase auch auf nordspanischen Gebirgen und auf den Alpen vorkommt. Wenn einzelne niedere Tiere eine große Verbreitung erlangt haben, wenn beispielsweise skandinavische Schnecken am Riesengebirge Vorkommen oder die Fauna entlegener Teiche mit der des Meeres übereinstimmt, so ist gewöhnlich die Übertragung der Tiere oder ihrer Eier durch Zugvögel erfolgt. In den Steppengegenden leben vorzugsweise solche Tiere, die sich in Erdhöhlen aufhalten, und Huftiere, die den weiten, flachen Raum vor dem Gebirge bevorzugen. Die Mittelmeerländer sind reich an Reptilien, da deren Eier von der Sonnenwärme ausgebrütet werden, also in kühleren Gegenden nicht fortkommen. Auch südlichere Tiere, wie der Schakal und der Affe, finden sich in Südeuropa und unter den Haustieren überwiegen dort der Esel und das Maultier. Die Bevölkerung. 1. Der größte Teil der Bevölkerung Europas gehört den indogermanischen Völkern an oder solchen, die eine indogermanische Sprache reden, aber ihrer Abstammung nach keine reinen Indogermanen sind. Die westlichste dazu gehörige Völkergruppe und zugleich die erste geschichtlich erkennbare Völker woge Europas sind die Kelten. Sie sind größtenteils entweder romanisiert oder von den Germanen verdrängt worden und haben sich nur noch in der Bretagne und in den Bergländern von Großbritannien erhalten, wo sie die beiden Völker der Gaelen und Kymren bilden.
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