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1. Teil 5 - S. 31

1910 - Wien Leipzig : Freytag
31 und Warschau. Die Flußschiffahrt ist sehr bedeutend, leidet aber unter der langen Eissperre, die bei St. Petersburg fast fünf Monate und selbst in Astrachan dreieinhalb Monate währt, wie auch unter dem Tiefstände im Sommer. Außerdem hat Rußland viele Kanäle, so daß 50 000 km Eisenbahnen auf 86 000 km Schifffahrtswege entfallen. Die Seeschiffahrt ist unbedeutend und nur 10% des Handels geht unter russischer Flagge. Die Postbeförderung wird durch die Polizei beengt. Rußland verhält sich Europa gegenüber als Abnehmer gewerblicher Erzeugnisse und liefert ihm landwirtschaftliche und andere Rohstoffe, dagegen übernimmt es gegen Asien die Rolle eines gewerblichen Lieferanten und empfängt von dort her Rohstoffe. Die kaufmännischen Beziehungen zu Rußland werden durch polizeiliche und politische Maßnahmen eingeschränkt. Eigentümlich sind den Russen ein privilegierter Handelsstand in drei Stufen und die großen Messen, besonders in Nishninowgorod. Für den Warenumsatz kommen besonders Deutschland und England in Betracht, die Getreide, Holz, Naphtha, Butter und Eier beziehen. Die Einfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Tee und Maschinen. Nordeuropa. Die drei Staaten Nordeuropas sind nach ihrer Landesnatur und darum auch nach ihrem wirtschaftlichen Leben verschieden geartet. In Dänemark überwiegt die Landwirtschaft, in Schweden die Industrie und in Norwegen die Sammelwirtschaft. Auf der Skandinavischen Halbinsel leben seit alter Zeit zwei Völker nebeneinander, die zu den Mongolen gehörigen Lappen und die indogermanischen Skandinavier. Letztere teilten sich bald, und zwar in die Norweger und Dänen einerseits und die Schweden anderseits. Letztere bestehen aus den Goten, die ursprünglich den südlichen Teil des Landes inne hatten, und den eigentlichen Schweden. Zwischen ihnen haben sich einige Finnen angesiedelt, die aber größtenteils in den Germanen aufgegangen sind. Die Lappen haben sich nur im äußersten N. erhalten. Die Übervölkerung der öden Westgebiete und der Reichtum an Buchten führte die Norweger oder Normannen, die man auch Wikinger nennt (Wik=Bucht), auf die hohe See hinaus, wo sie große Raubzüge unternahmen. Fast sämtliche europäischen Küsten wurden von ihnen heimgesucht und England und Nordfrankreich von ihnen besiedelt. Der schwedische Stamm der Waräger entdeckte Rußland und gründete das Russische Reich. Das Gebirge von Skandinavien ist eine Hochlandscholle, die mit dem englischschottischen Schollengebirge in Beziehung steht. Sie bildet ausgedehnte Hochflächen, sogenannte. Fjelder, über denen Berge mit kuppiger Wölbung hervorragen. Die Westküste sinkt allmählich in das Meer ein, die Ostküste steigt dagegen auf, und die Folge ist, daß jene durch verzweigte, von steilen Wänden eingeengte Fjorde vielfach zerrissen erscheint, während die Ostküste wenig gegliedert ist. Die äußersten Yorsprünge der Westküste sind bereits in einzelne Inseln aufgelöst und bilden zumeist flache, durch Gletscher abgeschliffene Kuppeninseln, die man als Skjären bezeichnet. Auch zwischen Schweden und Finnland zieht sich eine der-artige große Inselreihe hin. Als Rest der Eiszeit finden sich außerdem zahllose kleinere und größere' Seen. In Finnland bilden die Flüsse ein großes zu Seen ausgedehntes Wirrsal,
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