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1. Teil 5 - S. 35

1910 - Wien Leipzig : Freytag
35 den Wasserverkehr hervorragend geeignet. Mit Leichtigkeit ließen sich Kanäle anlegen, die sogar für Seeschiffe eingerichtet sind. Der Wald hat sich nur in den Tälern der schottischen Hochländer etwas erhalten. Sonst finden wir auf den Höhen der Gebirge ausgedehnte Heiden und Moore, letztere auch in den Ebenen von Irland. Bei weitem der größere Teil der Inseln wird von Feldern, Wiesen und Weiden und eingestreuten Parks eingenommen. Die produktive Fläche beträgt in England 70%, in Irland 50% und in Schottland 30%. Die Landwirtschaft ist aus den bereits angegebenen Gründen sehr gesunken, hat aber auch infolge des schlechten Bodens und des ungünstigen Klimas an vielen Stellen zu leiden. Das Land vermag bei weitem nicht den Bedarf zu decken und es kommt daher von der Gesamteinfuhr 30% auf Weizen, 15% auf Fleisch und sogar 2% auf Eier. Da sich keine Gelegenheit für Massenerzeugung bot, so ging die Landwirtschaft, besonders auf dem Gebiete der Viehzucht, zur Rassenverbesserung über. Man züchtet besonders im S. viel Rinder, ausgezeichnete Mastschweine und Fleischschafe, außerdem Pferde, Hunde und Tauben für sportliche Zwecke. Nur im 0. des Landes findet sich eigentlicher Ackerbau, der meist Hafer und Braugerste, außerdem auch Hopfen erzeugt. Schottland hat so gut wie gar keinen Ackerbau, Irland baut fast nur Kartoffeln. Einen riesigen Ertrag bietet die Fischerei. Küstenfischerei wird vorzüglich auf der Doggerbank, im Kanal und in der Irischen See betrieben und erstreckt sich auf Heringe, Schellfische, Plattfische, Sardinen, Austern und Hummer. Die Hochseefischerei bringt auf der Neufundlandbank große Mengen Kabeljau ein; die Jagd auf Waltiere und Robben ist gesunken. Der Gesamtertrag der Fischerei, die etwa 4 Millionen Menschen beschäftigt, beläuft sich auf 200 Millionen Mark jährlich. Die Fischerei ist ungemein wichtig für die Volksernährung, außerdem ist sie aber auch eine Vorschule für die Marine und gibt Gelegenheit, den Charakter der Bevölkerung zu stählen. Schon zur Römerzeit wurde auf den Britischen Inseln Bergbau betrieben, und zwar hauptsächlich auf Zinn und Kupfer, während er sich jetzt vornehmlich auf Eisen und Kohle beschränkt. An Kohlenerzeugung wird England nur von der Union übertroffen, und das ihm zunächst folgende Deutschland erzeugt auf den Einwohner gerechnet nur halb soviel wie Großbritannien, denn dort kommen auf einen Menschen 4000 kg, bei uns 2000 kg. 66% der Kohlen werden für die Industrie verwendet, 18% für den Hausgebrauch, 10% für die Ausfuhr und 6% für den Verkehr. Da England 35% der Weltproduktion erzeugt und namentlich viel Schiffskohle liefert, so beherrscht es den Kohlenpreis der ganzen Erde. Obwohl das Land sehr reich an Eisen ist, führt es doch noch viele Eisenerze ein. Zinn wird besonders in Cornwall, Blei und Zink in Wales gewonnen, außerdem wird viel Ton- und Porzellanerde gegraben. Der Bergbau ernährt iy2 Millionen Menschen und sein Ertrag wird mit 300 Millionen Mark bewertet. Die Industrie ist in England die Ernährerin des Volkes geworden, denn man erzeugt nicht für den eigenen Bedarf, sondern zumverkaufe in das Ausland. Sie hat die Gunst der geographischen Lage und den Reichtum an Eisen und Kohlen ausgebeutet, hat aber vornehmlich dadurch viel erreicht, daß sie früh zum Maschinenbetriebe übergegangen ist; in England wurden der Strumpfwirkerstuhl, der Spinnstuhl, der mechanische Webstuhl und die Dampfmaschine erfunden. Die Industrie wird dadurch unterstützt, daß das Land an leichtflüssigem Kapital sehr reich 3*
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