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1. Band 1 - S. 21

1900 - Glogau : Flemming
21 fonicn und die echt afrikanischen Erscheinungsformen der Pachydermen sich als Vertreter der durchwanderten Gebiete darbieten. Die Adan- sonien oder Affenbrotbäume, Baobabs, gehören zu den kolossalsten Pflanzen, man nennt sie den Elefanten unter den Gewächsen und kann dies malvenartige Pslanzengebilde ebenso wie die Mammut- bäume in Kalifornien und die 300 m langen Algen der Oceane unter die Zeugen einer staunenswerten Schaffenskraft vegetativer Natur rechnen. Mau mißt den Umfang der Baobabs bis zu 24 m, den Durchmesser der kurzen Stämme bis zu 8 m und hat an ein- zelnen Exemplaren 5000—6000 Jahresringe aufgefunden. — Dort wo sich die hamitischen Bewohner mit den eigentlichen Negerstämmen, zuerst den Haussanegern und weiter südlich den Bantus berühren, begegnen uns auch schon Sterkulien, die kakaobaumähnlichen Kola- oder Gurunußgewächse, die den „Kaffee von Sudan" liefern. Die Kolanüsse zeichnen sich durch ihren starken Gehalt an Koffein aus (sie übertreffen darin den stärksten Javakaffee) und dienen den Negern als unentbehrliches Anregungsmittel, das sie z. B. wach erhält, wenn sie ihre nächtlichen Orgien feiern. Wie unser Wegerich den Indianern als „Fuß des weißen Mannes" gilt und westwärts den Europäer als Kulturpionier begleitet, so ist die Kolanuß überall da zu ffndcn, wo Neger wohnen, also auch in Brasilien. Sie bildete in Jnner- afrika einen wichtigen Handelsartikel und wurde buchstäblich mit Gold (Sudan war vor Entdeckung der südamerikanischen Goldländer der ergiebigste Fundort) ausgewogen. — Zu erwähnen ist ferner die Negerhirse oder Durra, das afrikanische Hauptgetreide. Der träge Neger baute bisher so unzulänglich das Getreide, daß Afrika, obschon es 57 mal so volkreich ist wie Australien, dem Welthandel nicht so viel Ware bietet wie dieser meist dürre Erdteil. — Den Riesen des Pflanzenwuchses entsprechen die Vertreter der Fauna. Schon quan- titativ muß diese Fauna imponieren, denn Afrika ist der säugerreichste Erdteil, aber auch die Qualität der einzelnen Arten erfüllt uns mit staunender Verwunderung über dies seltsame Spiel einer strotzend fruchtbaren Naturkraft. Elefanten, Rhinocerosse und Nilpferde ragen durch ihre Kolossalität hervor, Krokodile, Giraffen, Riesenschlangen, Löwen und Strauße dienen weiter dazu, das Tiergewimmel des tro- pischen Afrika recht buntscheckig zu machen, und dazu kommen dann in den westasrikanischen Urwäldern die seltsamen Vertreter der Affen- welt, der Schimpanse und der Gorilla. — Nur ein zur Nahrung so notwendiges Mineral hat die Natur diesem östlichen Afrika versagt, nämlich das Salz, und so bildet hier das Salz der Wüste Sahara die übliche Tauschware. In Abessinien ersetzen Steinsalzstäbe das nötige Courantgeld und erinnern in der un- mittelbar verwertbaren Nützlichkeit an die ursprüngliche Form und Bedeutung des griechischen obolos und des römischen U8 (Brat-
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