1900 -
Glogau
: Flemming
- Autor: Hanncke, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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fonicn und die echt afrikanischen Erscheinungsformen der Pachydermen
sich als Vertreter der durchwanderten Gebiete darbieten. Die Adan-
sonien oder Affenbrotbäume, Baobabs, gehören zu den kolossalsten
Pflanzen, man nennt sie den Elefanten unter den Gewächsen und
kann dies malvenartige Pslanzengebilde ebenso wie die Mammut-
bäume in Kalifornien und die 300 m langen Algen der Oceane
unter die Zeugen einer staunenswerten Schaffenskraft vegetativer
Natur rechnen. Mau mißt den Umfang der Baobabs bis zu 24 m,
den Durchmesser der kurzen Stämme bis zu 8 m und hat an ein-
zelnen Exemplaren 5000—6000 Jahresringe aufgefunden. — Dort
wo sich die hamitischen Bewohner mit den eigentlichen Negerstämmen,
zuerst den Haussanegern und weiter südlich den Bantus berühren,
begegnen uns auch schon Sterkulien, die kakaobaumähnlichen Kola-
oder Gurunußgewächse, die den „Kaffee von Sudan" liefern. Die
Kolanüsse zeichnen sich durch ihren starken Gehalt an Koffein aus
(sie übertreffen darin den stärksten Javakaffee) und dienen den Negern
als unentbehrliches Anregungsmittel, das sie z. B. wach erhält, wenn
sie ihre nächtlichen Orgien feiern. Wie unser Wegerich den Indianern
als „Fuß des weißen Mannes" gilt und westwärts den Europäer
als Kulturpionier begleitet, so ist die Kolanuß überall da zu ffndcn,
wo Neger wohnen, also auch in Brasilien. Sie bildete in Jnner-
afrika einen wichtigen Handelsartikel und wurde buchstäblich mit
Gold (Sudan war vor Entdeckung der südamerikanischen Goldländer
der ergiebigste Fundort) ausgewogen. — Zu erwähnen ist ferner die
Negerhirse oder Durra, das afrikanische Hauptgetreide. Der träge
Neger baute bisher so unzulänglich das Getreide, daß Afrika, obschon
es 57 mal so volkreich ist wie Australien, dem Welthandel nicht so
viel Ware bietet wie dieser meist dürre Erdteil. — Den Riesen des
Pflanzenwuchses entsprechen die Vertreter der Fauna. Schon quan-
titativ muß diese Fauna imponieren, denn Afrika ist der säugerreichste
Erdteil, aber auch die Qualität der einzelnen Arten erfüllt uns mit
staunender Verwunderung über dies seltsame Spiel einer strotzend
fruchtbaren Naturkraft. Elefanten, Rhinocerosse und Nilpferde ragen
durch ihre Kolossalität hervor, Krokodile, Giraffen, Riesenschlangen,
Löwen und Strauße dienen weiter dazu, das Tiergewimmel des tro-
pischen Afrika recht buntscheckig zu machen, und dazu kommen dann
in den westasrikanischen Urwäldern die seltsamen Vertreter der Affen-
welt, der Schimpanse und der Gorilla. — Nur ein zur Nahrung
so notwendiges Mineral hat die Natur diesem östlichen Afrika
versagt, nämlich das Salz, und so bildet hier das Salz der
Wüste Sahara die übliche Tauschware. In Abessinien ersetzen
Steinsalzstäbe das nötige Courantgeld und erinnern in der un-
mittelbar verwertbaren Nützlichkeit an die ursprüngliche Form und
Bedeutung des griechischen obolos und des römischen U8 (Brat-