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1. Band 1 - S. 87

1900 - Glogau : Flemming
87 lich werden die Angaben über den Lichtweg der Fixsterne. Das Licht des nächsten Fixsterns dringt zu uns in 9 Jahren, das des Polarsterns in 16 Jahren. Welch em Fortschritt gegen die räum- lichen Anschauungen des Altertums. Während in der Hesiodischen Théogonie, sagt Humboldt,1 der eherne Amboß nur 9 Tage und 9 Nächte zu fallen braucht, um zu der Erde zu gelangen, berechnet der ältere Herschel, daß das Licht fast 2 Millionen Jahre durch- wandern müsse, um von den fernsten Lichtnebeln endlich aus die Erde zu treffen. Wir messen also, fährt er fort, mit unfern Fern- rohren ebensowohl den Raum wie die Zeit, sehen am Himmel Un- gleichzeitiges, und Thatsachen, die einer grauesten Vergangenheit angehören, bekommen wir jetzt erst zu sehen. So können Sterne, die längst erloschen sind, uns jetzt noch entgegenblinken, und ein Schauer vor den Wundern des Weltalls durchbebt uns. Man konnte ferner an dem Planeten Venus Phasen beobachten wie an unserm Trabanten, dem Monde. Die Planeten leuchten also in erborgtem Lichte, die Fixsterne sind selbstleuchtend wie die Sonne. Diese Wahrnehmungen wurden durch optische Gesetze be- stätigt, denn das Licht der Planeten erscheint polarisiert, ist also er- borgt, das Licht der Fixsterne dagegen unpolarisiert, also selbst- leuchtend wie unsere Sonne. Das Funkeln der Sterne wird durch unsere Atmosphäre hervorgerufen, soll also, wenn man z. B. den Ätna bestiegen hat, aufhören. Vom Monde aus gesehen erscheint, weil der Mond keine Atmosphäre hat, der Himmel schwarz; überhaupt muß der Mond sich von den Astronomen einige anzügliche Benennungen gefallen lassen. Er heißt der Faulenzer unter den Himmelskörpern wegen seiner langsamen Bewegung und soll als planète en retraite gelten, wenn man die dreifache Stusenordnung festhalten will, wo- nach die Himmelskörper zunächst als glühende Masse erscheinen, wie die Sonne, dann als bewohnte Sterne, wie unsere Erde, und endlich als starre Schlackenmasse wie eben der Mond. Zum Ersatz für diese Anzüglichkeiten könnte der Mond allerdings seinen etwa existierenden Bewohnern den Vorteil bieten, daß alle Körper, weil er geminderte Anziehungskraft besitzt, um so leichter wären, und daß demnach, wer hier aus der Erde nur 1 na springt, mit Leichtigkeit aus dem Monde 6 na wagen könnte. Die Sonne natürlich hat wieder bedeutend größere Anziehungskraft wie die Erde, ein Körper würde dort in der ersten Sekunde 466' fallen. ? Daß bei einer so kolossalen Anziehung nicht die Himmelskörper, die um sie kreisen, allmählich in sie hinein- fallen, beruht auf dem Gesetze Newtons von dem Parallelogramm der Kräfte, wonach der Anziehungskraft entgegenwirkt die Centrifugal- 1 2 1 Kosmos 1, 161. 2 Andere Angaben besagen, das; ein Körper ans der Sonne 28 mal schwerer sei als auf der Erde.
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