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1. Teil 2 - S. 83

1910 - Wien Leipzig : Freytag
83 Die Hauptstadt der Markgrafschaft Mähren, zugleich Verkehrsknoten- punkt und Hauptsitz der Weberei und Maschinenfabrikation, ist Brünn. Zum Schutze der nach der Mährischen Pforte und nach Wien verlaufenden Straßen besteht die Festung Olmütz. • Auch das Herzogtum Schlesien birgt in seinem Innern Kohlen und hat eine nicht unbedeutende Leinen- und Wollweberei; der Hauptort ist Troppau. Die Sudetenländer sind wegen ihrer vom Verkehre in allen Richtungen aufgesuchten Lage, wegen ihrer Bodenschätze, ihrer Fruchtbarkeit und ihres Gewerbefleißes dicht besiedelt und die reichsten und wichtigsten Provinzen des Kaiserreiches. 4. Die Karpatenländer der österreichischen Reichshälfte ziehen sich in weitem Bogen um den Außenrand des die Alpen jenseits der Donau fortsetzenden Hoch- gebirges. Die Karpaten sind ein abwechslungreiches Gebirge, dessen Bergzüge dicht aneinander gedrängt sind und deshalb den Verkehr hemmen. Tiefe Schluchten, in denen der Bär noch haust, große Wälder und prächtige kleine Seen, sogenannte Meeraugen, zeichnen besonders ihren höchsten Teil, die Hohe Tatra, aus (Fig. 43), in der sich der höchste Berg, die Gerlsdorfer Spitze, bis 2700 m erhebt. Sie sind reich an Salz, Steinkohlen, Petroleum und Erzen. Das Königreich Galizien, das größte Kronland Österreichs, reicht bereits bis in das Gebiet der russischen Steppe hinein und hat ein binnenländisches Klima; glühende trockene Sommer wechseln mit kalten Wintern, doch ist die Niederung an den Flüssen sehr fruchtbar und gut mit Getreide angebaut. Es wässert zur Weichsel, zum Dnjestr und zum Prut ab, hat aber auch Verkehrsbeziehungen über die Karpaten nach Ungarn. Die Bevölkerung besteht größtenteils aus slawischen Polen. Krakau war früher eine polnische Hauptstadt, hat eine polnische Universität und ist stark befestigt. In der Nähe liegt Wieliczka (sprich: wjelitschka), ein Bergwerk auf Steinsalz von außerordentlicher Größe. Die jetzige Hauptstadt Lemberg im Dnjestr- gebiete ist ebenfalls polnische Universitätstadt. Das jiach So. angrenzende kleine Herzogtum Bukowina (d. i. Buchenwald) ist, wie der Name sagt, reich an herrlichen Wäldern. Die Hauptstadt Czernowitz (sprich: tschernowitz) ist eine ansehnliche Handelsstadt und der äußerste Vorposten des Deutschtums; es ist zu zwei Dritteln von Deutschen bewohnt und hat eine deutsche Universität. Staatlich setzensich die unter der „Krone des Heiligen Stephan" vereinigten Länder aus dem Königreich Ungarn und Siebenbürgen zusammen, wozu das Königreich Kroatien-Slawonien und die ehemals türkischen Provinzen Bosnien und die Herzegowina kommen. Siebenbürgen gehört noch zu den Karpaten- ländern, Ungarn ist zum größten Teile ein Tiefland, Kroatien und Slawonien sind Bergländer, die sich an die Alpen und das Karstgebiet anschließen, und auch Bosnien und die Herzegowina gehören zu den Ausläufern des Karstgebirges. 1. Im Karpatengebiete liegt das Großfürstentum Siebenbürgen. Es ist ein von Gebirgen umrahmtes Hochland, dessen mittlere Gebiete wellig und hügelig und sehr fruchtbar sind. Der Boden ist reich an Erzen, besonders an Gold und an Salz. Es wässert größtenteils durch den Maros (sprich: Märosch) zur Theiß ab, B. Die ungarische Reichshälfte. Sc- ' - -ale .nung
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