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1. Erdkunde für höhere Schulen - S. 106

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
106 bevor sie die innere Ebene erreichen, und bewirken in dieser ein sehr trockenes Kontinentalklima mit ungewöhnlich hohen Temperatnrgegensätzen zwischen Sommer (bis 40° C) und Winter (bis — 15° C). Infolge der großen Trockenheit ist das plateauartige Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe bedingt das Nomadentnm, die Wüste das Ränbertnm. Die Flnßadern wenden sich meist dem Innern zu, versiegen aber alsbald im Sande oder in Sümpfen, so auch der vom Hindukusch kommende Hilmend. Nur der Heri-Rud durchbricht die nördlichen Randgebirge und stellt die Ver- bindnng mit Westtnrkestan her. An ihm liegt Herat, der Schlüssel von Afghanistan. Nach Indien führt das militärisch so wichtige Tal des Kabul mit der Stadt gleichen Namens: von hier geht dnrch die schluchtenartigen Cheiber-Pässe die wichtigste Straße nach Indien. Der Gebirgssaum. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge und an den Flnßnfern finden sich die fruchtreichen Paradiese Persiens, wo Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras) gedeihen. Hier liegen wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [ö]), so auch heute uoch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (et), 280000 Einw., Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Enropa und Asien; am Fuße der südpersischen Gebirge Jsfahan, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); f. von Jsfahan Schiras (ä), in reizender Landschaft von Rosen- und Zypressen- gärten umgeben. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Tnrktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag indes das edel angelegte, aber durch den Despotismus seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perfervolk. Auch die heutige Dynastie Perfieus entstammt türkischem Geschlecht. — Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans moham- medauisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre Industrie beschränkt sich zuiueist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man fchöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: Persieu, Afghanistan und Belutschista n. Persien, die Westhälste Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet einen selbständigen Staat; au der Spitze steht als Herrscher ein unumschränkt regierender König oder Schah (schäch). Belntschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlauds. Es gehört zu Britisch-Jndien. Afghanistan, der nordöstliche Teil von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Turan nach Indien von größter Wichtigkeit.
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