1908 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Neumann, Ludwig, Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 30
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Land und Wasser. Z 12 und Z 13.
27
Alle Meeresräume hängen zusammen und bilden das eine große Welt-
meer, das aber durch die aus ihm aufragenden Landflächen in einzelne
Hauptmeere zerlegt erscheint, nämlich in den Atlantischen, Indischen
und Großen oder Stillen, Pazifischen Ozean. Letzterer heißt auch
Südsee (das Meer ^ die See). Dazu kommen noch zahlreiche kleinere
Nebenmeere (Binnenmeere), von denen das Nördliche Eismeer das
größte ist. Das Südliche Eismeer hängt offen mit den drei Ozeanen
zusammen und läßt sich nicht scharf von ihnen abgrenzen.
Die größte Landmasse ist die Alte Welt, die der weißen Rasse (S. 15)
zuerst bekannt war. Sie zerfällt in drei Glieder oder Erdteile (Kon-
tinente): Asien, Europa und Afrika. Die Neue Welt, die uns
erst 1492 durch Kolumbus bekannt wurde, umfaßt den vierten Erdteil
Amerika, der deutlich in Nord- und Südamerika zerteilt ist. Erst
1605 ist der fünfte Erdteil Australien vollständig entdeckt worden.
5. Durch den Meridian von Ferro oder anch durch den 20. Längen-
kreis westlich von Greenwich (S. 20) und seine Verlängerung auf der ent-
gegengesetzten Erdhälfte zerfällt die Erdkugel in eine östliche und eine
westliche Halbkugel. Auf der westlichen liegt Amerika, die östliche
umfaßt alle andern Erdteile.
Auf der nördlichen Halbkugel (nördlich vom Äquator) liegen
Asien, Europa, Nordamerika; auf der südlichen Halbkugel liegt
Australien. Vom Äquator durchschnitten werden Afrika und Südamerika.
Im N. bilden die Landflächen einen fast geschlossenen Ring uni das Nördliche
Eismeer, ihre Südspitzen ragen weit getrennt ins Weltmeer hinaus. Die Haupt-
landflächen liegen vom mittleren Europa aus gesehen im Nordosten, die größten
Wasserflächen im Südwesten der Erdkugel.
Kleinere vom Meer umgebene Landerhebungen heißen Inseln. Mehrere
nahe zusammenliegende Inseln bilden eine Inselgruppe (einen Archipel).
8 13. Beziehungen zwischen Land und Meer.
1. Land und Meer wirken in mannigfacher Weise aufeinander ein.
Wir haben z. B. schon den Gegensatz von Land- und Seeklima (S. 25)
kennen gelernt. Der Rand des Festlandes, welcher das Meer begrenzt,
heißt Ufer, Küste, Gestade. Die Einschnitte, welche das Meer in
das feste Land macht, heißen Buchten oder Baien, und wenn sie
größer sind, Meerbusen oder Golfe. Als Meerenge, Straße,
Kanal, Sund bezeichnet man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei
Meere miteinander verbindet.
Halbinseln sind Vorsprünge des Landes zwischen einschneidenden
Meeresbuchten. Sie heißen die Glieder des Landes, weil sie von ihm
wegragen wie die Glieder vom Rumpf des menschlichen Leibes. Eine
schmale, kleinere Halbinsel heißt Landzunge, eine ins Meer hinaus-
ragende, besonders eine gebirgige Spitze Vorgebirge oder Kap. Zu