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1. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 104

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
104 Die Bevölkerung des Deutschen Reiches. § 32. am Fuß sonniger Weinberge. Bei schaffen bürg tritt der Main in die Oberrheinische Tiefebene. Ein bekannter Badeort ist Kissingen. h) Die Pfalz oder Rheinbayern, ans der linken Rheinseite, ist der kleinste, aber am dichtesten bevölkerte von allen Kreisen. In der Ober- rheinischen Tiefebene liegen die Hauptstadt ^Speier (Kaiserdom) und ^Ludwigshafen am Rhein, Mannheim gegenüber. Am Saum des Haardtgebirges liegen die Hauptorte des pfälzischen Weinbaus, darunter Deidesheim und Dürkheim, während in dem Hügelland des West- rich die Städte ^Pirmasens und ^Kaiserslautern sich befinden. Die Bevölkerung des Deutschen Reiches. Hinsichtlich seiner Volkszahl (60,6 Mill. nach der Zählung von 1995) wird in Europa das Deutsche Reich nur vou Rußland (121 Mill.) über- troffen. Die Bevölkerung ist aber in den Einzellandschaften naturgemäß sehr ungleich verteilt. Am dichtesten ist die Bevölkerung im mittleren und westlichen Teil von Deutsch- land zusammengedrängt, im Königreich Sachsen und in der preußischen Rhein- Provinz, also in solchen Gegenden, wo nicht der Ackerbau, sondern die Gewerb- tätigkeit in der höchsten Blüte steht. Am spärlichsten finden wir die Bevölkerung über das nördliche Deutschland, Mecklenburg, Pommern, Posen, Preußen, mit seiner vorwiegend bäuerlichen Bevölkerung verteilt. Die mittlere Dichte der Bevölkerung des Deutschen Reichs beträgt 112 Seelen auf 1 km2. In der Rheinprovinz steigt dieselbe auf 240, in Sachsen auf 300, während sie in Pommern auf 55 und in Mecklenburg-Strelitz auf 35 herabsinkt. Nach den Stammes- und Sprachverhältnissen besteht Deutsch- lands Bevölkerung vorwiegend aus Deutschen (etwa 56 Mill.), die man mundartlich in Oberdeutsche und Niederdeutsche unterscheidet. Zu den Oberdeutschen gehören die Alemannen (im Elsaß und südlichen Baden), die Schwaben (in Württemberg und in Bayern bis zum Lech), die Bayern (östlich vom Lech), die Franken (im nördlichen Baden, Württemberg und Bayern sowie am Mittel- und Niederrhein), die Hessen und die Thüringer (je in dem gleichnamigen Lande), die O b e r s a ch s e n (im Königreich Sachsen und in Schlesien). — Die Niederdeutschen zerfallen in die W e st f a l e n (in der Provinz gl. N.), die Niedersachsen, welche fast das ganze Tiefland einnehmen (Holstein. Mecklenburg, Pommern, West- und Ostpreußen; Hannover, Oldenburg, Braun- schweig, Provinz Sachsen [zum Teil) und Mark Brandenburg), endlich die wenigen Friesen (in Nord-, Ost- und Westfrieslaud [letzteres zu Holland gehörig)). Zu den Deutschen kommen aber noch Slawen (gegen 4 Mill.), nämlich Polen, Wenden und Tschechen, in den östlichen Provinzen von Preußen; Franzosen (fast 300000) in Elsaß-Lothringen; Dänen in Nord- schleswig (140 000) und Litauer in Ostpreußen (110000). Von den Polen (3'/3 Mill.) findet sich die größte Anzahl in Posen. Schlesien, West- und Ostpreußen. Zu ihnen gehören auch die (Protestautischen) Masureu in Ostpreußen und die (katholischen) Ka ssu b e u um Danzig. W e n d en bewohnen die preußische Nieder- und die sächsische Oberlausitz, Tschechen einige Kreise von Oberschlesien, aber jeweils nur in geringer Ausdehnung.
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