1908 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Neumann, Ludwig, Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 30
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Himalajq. — § 50: Ostasien, China.
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staat, dessen weltliches und geistliches Oberhaupt, der Dalai-Lama, in
Lasa (3600 m) seinen Sitz hat.
3. In Südwesttibet ragt das Karakornmgebirge auf, dessen
Kammhöhe wenig unter 8000 m zurückbleibt, während sein höchster Gipfel,
der Dapsang, bis über 8600 m aufsteigt. Den mauerartigen Süd-
rand der inneren Hochflächen aber bildet der Himalaja auf eine Länge
von etwa 2500 Km. Seine Nordgrenze bilden die entgegengesetzt ge-
richteten, hochgelegenen Längstäler des Indus und Brahmaputra; beide
Ströme und viele ihrer Nebenflüsse durchbrechen das Gebirge in wilden
Quertalschluchten. Die vom Wasserdampfreichen Sommermonsun (S. 173)
getroffene Südseite des Gebirgs hat starke Niederschläge, in der Höhe
mächtige Firnfelder und Gletscher, in tieferen Lagen üppigste Vegetation,
während die Nordseite trocken und kahl ist. Im Mount-Everest haben
Querschnitt durch Asien von Süd nach Nord.
Ganges- Hima-
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Fig. 16.
wir den höchsten Berg der Erde, 8800 m. Der nahegelegene Gauri-
sankar ist niedriger, während zahlreiche andere Gipfel über 8000 in
aufragen.
Vom Aufbau Hochasiens gibt obenstehender Gebirgsdurchschnitt Fig. 16
eine anschauliche Vorstellung.
§ 50. Astasien.
Ostasien nmfaßt das Chinesische Reich (im engeren Sinn) nebst
dem nördlichen Nebenlande der Mandschurei, aber ohne die inner-
asiatischen Nebenländer (S. 170), ferner Korea und das Jnfelreich Japan. ,
1. China kann bezeichnet werden als die Ostabdachung Hochasiens. In- Lxr
dem die Ketten des Kuenlun weit nach Osten fortlaufen und im Tfin-
linggebirge noch gegen 4000 in hoch ansteigen, zerfällt das Land in
eine Nord- und eine Südhälfte, erstere vom Hoangho ^gelber Fluß^,
letztere vom Jangtsekiang [Flujj von Sang] und vom Sikiang
^Westfluß^ entwässert. Der S. ist überwiegend gebirgig und seinem Klima
nach tropisch; der N. ist Hügel- und Flachland und trotz rauher Winter
überaus fruchtbar infolge hoher Wärme und reichlicher Niederschläge im
Sommer, sowie wegen seines fruchtbaren Bodens. Dieser besteht aus Löß,
einer gelben, lehmartigen Masse, von deren mitgeschwemmten Teilchen der
Gelbe Fluß und das Gelbe Meer den Namen haben.
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