Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 172

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
172 China. § 50. Der Ackerbau ist hoch entwickelt. Reis, das allgemeine Nahrungsmittel, ferner Weizen, Tee, Seide sind die Haupterzeugnisse. Für die Zukunft, wenn erst China Eisenbahnen und europäische Industrie haben wird, sind seine mächtigen Stein- kohlenlager in verschiedenen Teilen des Reiches von allerhöchster Bedeutung. 2. Die Bevölkerung wohnt dicht gedrängt. Von den 330 Mill. Einwohnern des Chinesischen Reiches (11 Mill. km2) wohnen 320 Mill. im eigentlichen China auf nicht ganz 4 Mill. km2; die Volksdichte ist also im Mittel 80, übersteigt aber in manchen Gebieten mit 300 die der dichtest besiedelten Teile Europas. Daher ist trotz aller Anspruchslosigkeit der Lebensunterhalt schwer zu gewinnen und die Auswanderung der chine- fischen Arbeiter (Kuli) sehr groß, besonders nach Indien, Australieu, Amerika. Die Chinesen, der wichtigste Zweig der Mongolen, haben sich seit den ältesten Zeiten durch die Bebauung des Bodens, durch Industrie und Kunst hervorgetan; Papierfabrikation, Buchdruck, Schießpulver, Kompaß und Porzellan sind ihre Er- findungen. Gegen fremde Nationen schließen sie sich immer noch soviel als möglich ab, obgleich diesen seit 1842 eine Anzahl von Vertragshäfen eröffnet worden ist. Was die Religion betrifft, so hat neben der Lehre desconfucius (seit 500 v. Chr.) die des Fo oder Buddha sowie die des Laotse allgemein Ver- breitung gefunden. Christliche Missionen sind zahlreich. 3. Nahe der Nord grenze liegt die kaiserliche Residenz Peking [{je, Norden; fing, Hoflager^; ihr Hafen ist Tientsin am Peiho. Als Wunderwerke Chinas sind der Kaiserkanal (1800 km lang) und neben ihm die große Mauer zu nennen, welche in einer Aus- dehnung von 2200 km vor mehr als 2000 Jahren als Schutzwehr gegen die räuberischen Nomaden der Gobi erbaut wurde. Doch sind beide Werke jetzt streckenweise verfallen. Im mittleren China ist Nanking [nan, Süd] am Jangtsekiang ein Hauptsitz der chinesischen Gelehrsamkeit sowie des Handels und Gewerb- fleißes (Tusche, Seidenwaren, ein besonderer Banmwollenstofs, Nanking genannt). Schanghai und Futschou sowie die Dreistadt Hankou [= Mün- dung des Hein], Wutschang und Hanjang, am Jangtsekiang, sind die wichtigsten Stapelplätze. Im S. hat Kanton, nahe der Mündung des Sikiang, durch das Emporkommen von Schanghai und Hongkong seine ehemalige Bedeutung zum Teil eingebüßt. Der Küste gegenüber liegen die großen Inseln Ha in an und Formosa, die letztere jetzt im Besitze der Japaner. Fremde Kolonien in China sind: die portugiesische aus der Insel Macao und die englische auf der Insel Hongkong; die Hauptstadt der letzteren, Viktoria, ist der Markt sür die südlichen Provinzen Chinas geworden, wie Schanghai der sür die nördlichen. Neuestens hat China an mehrere Nationen kleine Pacht- gebiete abgetreten, so an Deutschland die Bucht von Kiautschou und an Groß- britannien Weihaiwei, beide in Schantung. 4. Die chinesischen Nebenlünder Mongolei, Dsungarei, Ost- turkestan und Tibet sind schon besprochen worden (§ 49). Die Man- d schürt! umfaßt den Ostabfall des Chiugangebirges, sie ist überwiegend hügelig und eben und im S. fruchtbar. Im N. wird sie vom Amur,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer