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1. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 181

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Tripolis, Ägypten. § 53. 181 Die Bewohner der Wüste sind im östlichen Teil die Tedä oder Tibbu (Neger), im mittleren die Tuarik (Hamiten), im westlichen Teil Araber und Mauren (ein Mischvolk). Sie leben teils von der Zucht ihrer Pferde, Kamele und Schafe, teils vom Handel, den sie mittels „des Schiffes der Wüste" betreiben. Hauptgegenstand ihres Handels, namentlich nach den Nigerländern, ist das Salz, das entweder aus Salzseen oder als Steinsalz gewonnen wird. 3. Östlich von Tunis liegt die türkische Provinz Tripolis mit der ^Hauptstadt gleichen Namens. Von hier gehen wichtige Karawanen- straßen aus; sie durchziehen die ebenfalls zur Türkei gehörige Oasengruppe Fessan mit dem Hauptort Mursuk. Auch das jenseits der Bucht der Syrien hervorragende Plateau von jöax1et-, mit Bengasi ist türkisch. 4. Ägypten umfaßt den Nordosten Afrikas längs des unteren und mittleren Nil. Kultursähig und bewohnbar ist nur das Flußtal und das Flußdelta, während die Hochflächen beiderseits Wüsten sind. Der Nil nimmt unter den Strömen der Erde eine erste Stelle ein, denn er wird an Länge nnr von dem Mississippi-Missouri übertroffen. Seine Quellen liegen im Gebiet der innerasrikanischen Seen, südlich vom Äquators Nach seinem Ausfluß aus dem Viktoria-, Albert-Eduard- und Albertsee heißt er Bahr el-Abjad oder Weißer (d. h. klarer) Nil; bei Chartüm vereinigt er sich mit dem Bahr el-Asrak oder Blauen (d. h. trüben) Nil, der aus dem Tanas ee kommt und nebst dem Atbara dem Nil fast sämtliche Gewässer von Abessinieu zuführt. Der mittlere Lauf des Nil reicht von Chartüm bis Assuan. Nachdem er den Atbara aufgenommen, durchzieht er in 2000 km langem Laus die Wüsteu von Nubien, wobei er sechs Katarakte bildet. Nach dem letzten bei Assuan (Syene) beginnt der Unterlaus des Stromes, der nun in majestätischer Ruhe als schiffbares und fruchtbringendes Gewäffer Ägypten durchzieht. Bei Kairo spaltet er sich zum Delta. Man zählt zwei Hauptmündungsarme, von denen der nordwestliche bei ' Rosette, der nordöstliche, wasserreichere, bei Damiette das Mittelmeer erreicht. Ägypten, „das Geschenk des Nils", verdankt seine Ernten einzig den Über- schwemmungen des Flusses, der infolge der tropischen Regen in seinem Quellgebiet vom Juni bis September immer mehr anschwillt, so daß er das ganze Tal unter Wasser setzt. In dem fruchtbaren Schlamm, den er nach dem Ablauf des Hoch- wasfers zurückläßt, reift dann die Saat schnell heran. Ägypten, eines der ältesten und bedeutendsten Kulturländer der Erde zählt heute auf 640 000 km 2 über 11 Mill. Einw., wozu aber noch die Gebiete des östlichen Sudan oder Nubiens sowie ausgedehnte Wüsten- gebiete und die Sinaihalbinsel (). S. 162) kommen, so daß die Gesamt- fläche des Landes etwa 3 Mill. km 2 mit über 14 Mill. Einw. zählt. Dem Namen nach ist es ein Vasallenstaat der Türkei, doch erscheint der Vizekönig oder Khedive ziemlich unabhängig vom Sultan. Seit 1882 hält übrigens England das Land militärisch besetzt und leitet seine Verwaltung. Die Einwohner sind teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter, wie die (christlichen) Kopten in den Städten, die (mohammedanischen) Fellachen (Einz. Fellah) aus dem Lande, teils eingewanderte Araber, wie die Beduinen. Die Bauern leben in einem elenden Zustande. Politisch unterscheidet man-Nubien (den ägyptischen Sudan), Ober- ägypten und Unterägypten.
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