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1. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 210

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
210 Deutsch-Ostafrika. § 64. Saläm, der Sitz des Gouverneurs und der höheren Verwaltungsbehörden, das in den letzten Jahren lebhaft aufgeblüht und zur schönsten Stadt der ganzen Ostküste Afrikas geworden ist; endlich Kilwa und Lindi. Das Klima begünstigt das Gedeihen aller tropischen Gewächse, be- sonders der Kokospalme. Allein wie in allen heißen Küstenländern breiten sich auch hier weithin Sümpfe aus, besonders an den Flußmündungen; daher ist der Mensch dem Fieber ausgesetzt, das den Europäer heftiger angreift als den Eingeborenen. So ist in der Küstenzone die Gründung von ausgedehnteren Pflanzungen (Plantagen) kaum möglich, die von euro- päischeu Einwandererkolonien mit Ackerbau und Viehzucht verbietet sich ganz. Nur kürzere Zeit kann sich der Europäer als Beamter, Kaufmann, Pflanzungsaufseher, Missiouär in dieser Region aufhalten, wenn er nicht an seiner Gesundheit Schaden leiden will. 2. Das Hochland, das den größten Teil des Schutzgebietes ein- nimmt, weist die verschiedensten Höhenlagen auf und ist vielerorts von mächtigen Bergzügen überragt; im N., an der englischen Grenze, erhebt sich als höchster Gipfel von ganz Afrika der Kilima-Ndscharo, dessen Spitze, der Kibo (6000 in hoch), ein alter Vulkan, in ewigen Schnee gehüllt ist. Südöstlich von ihm liegt der Küste von Tanga ziemlich nahe gerückt das Usambara-Bergland. Wenn schon das Land am Fuße des Kilima-Ndscharo ein gesegnetes ist, so bietet das noch mehr begünstigte Usambara einen überaus geeigneten Boden für den Plantagenbau, der hier schon in ansehnlichem Umfang aufgenommen worden ist. — Weitere Gebirge erfüllen die zentral gelegenen Landschaften in Usagara und die Ufergebiete des Nyasfasees, mehrfach über 3000 m hoch. Die Gebirge erfreuen sich zumeist eines reichlicheren Regenfalles und sind daher nicht selten mit Wald geschmückt. Ihnen verdanken die Flüsse ihren Ursprung, die zum Indischen Ozean rinnen, wie der Pangani, der Rufidji mit seinem Nebenfluß Ruaha und der im O. des Nyassasees entspringende Grenzfluß Rovuma, die aber alle nur in beschränktem Maße schiffbar sind. Das innere Hochland ist vielfach sehr regenarm, daher zumeist Sa- vanne (Grassteppe) und abflußlos. Dagegen entwickeln sich weiter im W. wieder einige Wasserläufe, die, wie der Kagera, dem Viktoriasee, oder wie der M alagarasi, dem Tanganjika-, oder wie der Grenzfluß Songwe, dem Nyassasee zustreben. Auf der Hochfläche liegt in der ziemlich stark besiedelten Landschaft Unyamwesi etwa 1230 in hoch Tabora, Ziel- Punkt für die Karawanen, die von der Küste über M Papua uach dem Innern ziehen. In Tabora teilen sich die Wege: der eine führt westlich nach dem Tanganjika, der andere nördlich zum Viktoria-Nyansa. Der Viktoriasee, fast 1200 m hoch gelegen und etwa 75000 km2 groß, also dem Oberen See in Nordamerika gleich, ist in die Hochfläche eingesenkt. In das deutsche Gebiet schneidet er mit drei Buchten ein, an
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