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1. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 211

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Deutsch-Ostafrika. § 64. 211 deren mittelster die Station Muanfa liegt. Sein stärkster Zufluß, der Kagera, welcher an den „Mondbergen" nahe dem Tanganjika entspringt, kann als Hauptquellfluß des Nil gelten. Weit tiefer als der Viktoria liegen, von steilen Ufern umrahmt, der Tanganjika und der Nyassa, jener 800 m, dieser nur 460 m ü. d. M. Am Nyassa, von dem die Deutschen das nordöstliche Ufer, die Briten und Portugiesen das übrige besitzen, ist Wind Hasen die wichtigste Station. „Der Graben", in welchem der Nyassasee liegt, setzt sich nordwärts und im O. des Viktoriasees bis jenseits der deutschen Grenze fort, wo er den Rudolf- und den Stesaniensee aufnimmt; er bildet auf lauge Teile seiner Erstreckuug ein gegenüber der Umgebung tief liegendes, zumeist abflußloses Gebiet. Das Klima des Hochlandes ist wegen der Wärmeabnahme mit der Höhe und der teilweise herrschenden Trockenheit nicht mehr echt tropisch wie das der Küste. Die Grassteppe, welche hier vorherrscht, wird durch Anti- lopen und Büffel, aber auch noch durch Elefanten, Löwen und Hyäuen belebt. In weiter Ausdehnung eignet sie sich zur Besiedelung durch Euro- päer und zum Anbau der mannigfaltigsten Kulturgewächse, darunter auch unserer Getreidearten. Für den Handel liefert Deutsch-Ostasrika Kautschuk (den verdickten Saft verschiedenartiger Pflanzen), Kopra, Kopal (ein bernsteinartiges Harz) und Elfenbein, das von den Eingeborenen in großen Karawanen zur Küste gebracht wird. Dazu kommen Baumwolle, Tabak, Flachs und Hanf, be- sonders auch Sisalhanf, der von einer Agavenart gewonnen wird, Kaffee, Sesam, lebende Tiere, Felle, Häute, Bienenwachs usw. Von grundlegender Wichtigkeit für die Erschließung und wirtschaftliche Förderung des Landes ist der Bau von Eisenbahnen. Bis jetzt führt eine Linie von Tanga nach Usambara, die vorerst in Mombo endigt, aber zum Kilima-Ndscharo ver- lüngert werden soll; die Anfangsstrecke der „Ostafrikanischen Zentralbahn" von der Küste nach Mpapna—tabora—viktoriasee ist seit 1907 bis Mrögoro im Betrieb. Die Bewohner des Schutzgebiets siud der Mehrzahl nach Bantu- neger, die in verschiedene Stämme zerfallen. In ihrer Sprache wird das Land durch die Vorsilbe U bezeichnet (Unyamwesi), das Volk durch Wa (Wanyamwesi), der Einzelne durch M (Mnyamwesi), die Sprache durch Ki (Kinyamwesi). Die Suaheli, die sich zum Islam bekennen und ihrer Bildung nach höher stehen als die Bewohner des Innern, sind ein Mischvolk von Negern und Arabern und nehmen hauptsächlich das Küstengebiet ein. Das „Kisuaheli" ist die wichtigste Sprache in Deutsch- Ostafrika. Besonders kriegerisch und räuberisch sind die hamitischen Massai im N. und das Negervolk der W ah ehe im S. Schon lange haben sich Jndier als Kaufleute an der Küste niedergelassen, noch mehr aber Araber, die früher von N. und noch mehr von Sansibar aus Raubzüge ins Innere 14 *
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