1911 -
Berlin
: Winckelmann
- Autor: Hermes, Oswald, Graff, Kasimir, Spies, Paul
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Periodische Kometen. Die Meteore.
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Periheldurchgang fand am 20. April 1910 statt. Die früheste nachweisbare
Sonnennähe dieses beständigsten unter allen periodischen Kometen liegt im
Jahre 240 v. Chr. Seine Bewegung ist rückläufig; das Perihel liegt innerhalb
der Venusbahn, das Aphel nahezu in der doppelten Uranusentfernung. Die
Umlaufszeit beträgt 74—79 Jahre.
2. Wesentlich kürzer und zwar im Durchschnitt 3,3 Jahre, ist die Umlaufs-
zeit des teleskopischen, von Encke genauer berechneten und nach ihm benannten
encke'schen Kometen.
Die periodische Wiederkehr des Biela'sehen Kometen wurde von Biela
1826 zuerst erkannt und die Umlaufszeit zu 6,7 Jahren bestimmt. Im Jahre 1846
teilte er sich in zwei Kometen, die 1852 in einem Abstände von fast 3 Millionen
km wieder gesehen wurden. Seitdem sind sie vergeblich gesuefit worden. Daß
sich indessen in der früheren Bahn auch noch später Teile des Kometen be-
fanden, zeigten die glänzenden Sternschnuppenfälle, die sich gegen Ende
November 1872, 1885 und 1892 ereigneten, als die Erde, der Berechnung ent-
sprechend, die Bahn des Biela'sehen Kometen kreuzte (vgl. § 35).
§ 34. Die Meteore. Zu den Meteoren rechnet man allgemein
alle in den Bereich der Erdanziehung gelangenden und zuweilen mit
Getöse auf die Erde herabstürzenden kosmischen Körper. Je nach
der äußeren Erscheinung und der Auffälligkeit der von ihnen in der
Erdatmosphäre zurückgelegten leuchtenden Flugbahn pflegt man die
auffälligen Meteore, welche die Helligkeit der Venus oder gar des
Mondes erreichen, als Feuerkugeln, dagegen die mit fixsternartigem
Glanz nur einen kurzen Moment leuchtenden Körper als Stern-
schnuppen zu bezeichnen.
Wegen des Widerstandes, den die Meteore in der Atmosphäre
erleiden, wird ein Teil ihrer lebendigen Kraft in Wärme umgesetzt,
die in den meisten Fällen eine vollständige Verdampfung des Körpers
bewirkt Nur bei größeren Meteoren kommt es vor, daß sie die
unteren Luftschichten erreichen und nach voraufgegangener Explosion
als Meteorite zur Erde herabfallen.
Die auf der Erdoberfläche gefundenen Trümmer von Meteoren (bis zu
300 kg und darüber) teilt man nach ihrem größeren oder geringeren Eisengehalt
in Eisen- und Steinmeteorite ein. Die letzteren enthalten meist einen starken
Prozentsatz Kieselsäure, Magnesia, Eisen- und Nickeloxyd, Tonerde usw., sind
außen von einer dunklen Schmelzrinde überzogen und innen von feinen Adern
durchsetzt. Die wesentlich selteneren Eisenmeteorite bestehen dagegen fast aus-
schließlich aus gediegenem Eisen mit reichlichem Nickelgehalt; ihre geschliffene
und polierte Oberfläche zeigt nach Behandlung mit Salpetersäure die eigen-
tümliche kristallinische Form des meteorischen Eisens in Gestalt merkwürdig
regelmäßiger, sog. Widmannstättenscher Figuren.
Während die Feuerkugeln meist ganz plötzlich und unerwartet,
ohne Andeutung einer Regelmäßigkeit am Himmel sichtbar werden,
lassen sich unter den Sternschnuppen auch periodische Erscheinungen
von größerer Häufigkeit feststellen. Die regelmäßige Wiederkehr
größerer Sternschnuppenschwärme ist bereits im Beginn des vorigen
Jahrhunderts erkannt worden und zwar zuerst für die Sternschnuppen-
fälle vom 10. bis 12. August („Laurentiustränen") und vom 12. bis
13. November.
Eine besondere Eigentümlichkeit der periodischen Sternschnuppen-
schwärme beruht darin, daß die Meteore an den betreffenden Tagen
von einem bestimmten Punkte des Himmels herzukommen scheinen,