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1904 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Supan, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Um die Temperaturen von Orten in verschiedener Seehöhe ver-
gleichbar zu machen, werden sie auf den Meeresspiegel reduziert (f. D.
Sch.-G. S. 5). Die Linien, welche die Orte gleicher (meist reduzierter)
Temperatur miteinander verbinden, heißen Isothermen.
§ 33. Außer der Höhe ist die Temperatur eines Ortes von der .
geographischen Breite abhängig. Die Temperatur nimmt vom^
Äquator gegen die Pole ab (s. § 10, S. 11). Bestünde die Erdoberfläche f
nur aus Wasser oder nur aus Land, so würden die Isothermen mit
den Parallelkreisen zusammenfallen, in Wirklichkeit schneiden sie aber ^ /hj r
die letzteren unter verschiedenen Winkeln (s. D. Sch.-A. 50). Der Grund ^0 "w**
hiervon liegt in der wechselnden Beschaffenheit der Erdober-
släche, von der die Luft haupsächlich ihren Wärmegehalt bekommt. j
Stein- und Sandboden erhitzt sich rascher und stärker, erkaltet aber '
auch schneller als Vegetationsboden. Ein noch schlechterer Wärmeleiter
ist das Waffer. Es nimmt die Wärme langsam auf, gewährt den»^^^^->
Sonnenstrahlen aber auch den Durchgang nach größerer Tiefe. In der
kalten Zeit (Nacht und Winter) sinken die erkälteten obern Schichten '
als die schwerern unter und machen wärmeren Tiefenschichten Platz:
die Erkaltung geht also langsamer vor sich als auf dem Lande. Daher
ist das Seeklima im Winter wärmer und im Sommer kälter
als das Landklima, die Januar-Jsothermen senken sich auf unserem
Kontinent landeinwärts in immer niederere Breiten und die Juli-Jso-
thermen steigen landeinwärts in immer höhere Breiten an (D. Sch.-A. 28;
man beachte z. B. die Temperaturen auf dem 50. Parallel). Die Jahres-Jso-
thermen nehmen in unsern Breiten einen ähnlichen Verlauf wie die
Januar-Jsothermen, nur in gemilderter Weise, denn der Gegensatz
zwischen Sommer und Winter ist groß. Dagegen ist es in der Tropen-
zone das ganze Jahr hindurch warm, und damit erhalten die Land-
Isothermen das Übergewicht.
§ 34. Daraus erklären sich die wichtigsten Eigentümlichkeiten
Jahres-Jsothermen der bekannten Erdoberfläche (D. Sch.-A.
50). 1. Ungefähr zwischen 40° Nbr. und 40° Sbr. ist das
wärmer als das Meer, in den höhern nördlichen Breiten ist das Meer 4 ^'
wärmer als das Land. 2. Die heißeste Gegend liegt nicht am Äquator, J
sondern in jenem Gebiete der Tropenzone, wo vegetationsarmes Land
am kompaktesten auftritt (südliche Sahara, Erythräa). 3. Die kälteste
bekannte Gegend liegt auf unserer Halbkugel nördlich von Amerika, da-
neben gibt es aber auch andere Kältezentren, von welchen die Temperatur
nach allen Seiten zunimmt. Das wichtigste ist das ostsibirische Kälte-
(Hj ^ / /