1904 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Supan, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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mantel überdeckt und nach allen Seiten in die Täler Gletscherströme aus-
sendet. Wenn sich diese Gletscher in das Meer vorschieben, brechen sie
hier ab, und die Bruchstücke treiben dann als Eisberge mit dem Meer-
eise in niederere Breiten. Das größte genauer bekannte Inlandeis der
Jetztzeit ist das grönländische, wahrscheinlich wird es aber von dem süd-
polaren übertroffen. In der Eiszeit, die der gegenwärtigen Erdperiode
voranging, jedoch vom Menschen bereits miterlebt wurde, bedeckte Inlandeis
u. a. auch Skandinavien und Finnland und ergoß sich von da über das
nördliche und mittlere Rußland und über die norddeutsche Ebene, während
gleichzeitig auch die Alpengletscher so weit anschwollen, daß sie das flache Vor-
land erreichten. Geglätteter und gekritzter Fels und unregelmäßig verteilter
Moränenschutt, dessen Vertiefungen zum Teil noch mit Seen gefüllt
sind, lassen die Ausdehnung der alten Gletscher noch erkennen. /
Das Meer.
Meeresbecken und Aleerwasfer.
(Vgl. D. Sch.-A. 46/47.)
§ 47. Von der Küstenlinie senkt sich der Meeresboden in der
Regel erst allmählich bis 200 in Tiefe, dann steiler bis uugefähr
3000 in Tiefe, und geht endlich in eine flache Beckeneinsenkung über,
die mehr als die Hälfte der ganzen Erdkruste einnimmt. Die Tiefen-
linie von 200 rn trennt die Flach- von der Tiefsee. Die britischen
Inseln (vgl. D. Sch.-A. 26), die westlichen Sundainseln (vgl. D. Sch.-A. 30),
Neuguinea (vgl. D. Sch.-A. 42/43) sind z. B. durch ausgedehnte Flachseen
mit dem Festlande verbunden, während andere Inseln sich aus der
Tiefsee erheben.
Die größten bekannten Tiefen liegen nicht in der Mitte
der Meeresbecken, sondern dicht an den Rändern, so im Indischen Ozean
(6500 m) bei den kleinen Sundainseln, im Atlantischen Ozean (8500 in)
nördlich von Puerto Rico, im nördlichen Großen Ozean (9600 m) bei
den Marianen und im südlichen (9400 in) nordöstlich von Neuseeland.
§ 48. Land und Wasser greifen in mannigfacher Weise ineinander
über. Den frei in das Meer hinaustretenden Halbinseln entsprechen die
Meerbusen oder Golfe; so wird der Indische Ozean durch die Halb-
insel von Vorderindien zweigeteilt (Meerbusen von Arabien und Bengalen).
Eine größere Selbständigkeit besitzen die Nebenmeere. Sie sind ent-
weder durch Jnselreihen von dem Ozean abgeschloffen (Randmeere,
im Osten Asiens s. D. Sch.-G. S. 153: Karibisches Meer), teils ringsum
vom Festland umgeben (Binnenmeere) und stehen dann mit dem