1904 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Supan, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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geschieht, ist eine Folge der Meeresströmungen. Der Golfstrom bewirkt,
daß der nordatlantische Ozean wärmer ist, als irgendein anderer
Meeresteil in gleicher Breite, aber nur die Osthälfte ist ungewöhnlich
warm, weil sich der Golfstrom nach dieser Richtung ausbreitet, das
Treibeis von den europäischen Westküsten fern hält und selbst die
norwegischen Häfen nie zufrieren läßt.
Die Meerestemperatnr wirkt aber auch auf die
Lufttemperatur ein. Die Westwinde tragen die warme Luft des
nordatlantischen Ozeans im Winter nach Westeuropa, während der
eisige Labradorstrom seine ganze Umgebung, auch im Sommer, erkältet.
Die norwegische Westküste ist bis zum Nordkap bewaldet, in Labrador
findet dagegen der Banmwnchs schon in der Breite von Berlin-seine
polare Grenze. Dagegen sind innerhalb der Passatzone die Westküsten
Afrikas und Amerikas kälter als die östlichen, weil jene von kühlen, diese
von warmen Strömungen berührt werden. Abnorm kalt sind besonders
die Westküsten Südafrikas und Südamerikas, weil sich dem Benguela-
und Perustrome auch polares Waffer beimischt und das aufsteigende
Tiefenwafser sehr kalt ist. Mit Ausnahme des nordatlantischen Ozeans
sinkt nämlich die Temperatur des Meerwassers überall bis ungefähr
900 m Tiefe auf 5° hinab, und selbst am Äquator beträgt sie am
Boden wenig über 1°,
Das Land.
Entstehung der Canbformen.
§ 55. Bei den Landformen sind Horizontal- und Vertikalformen
zu unterscheiden. Die Horizontalformen beziehen sich 1) auf die
Ausdehnung des Landes, das uns entweder als Kontinent oder Insel
-entgegentritt, 2) auf die Randform, d. h. auf die Form der Grenze
zwischen Meer und Land. Die Vertikalformen begreifen in sich
die mannigfaltige Gestaltung der Oberfläche, die durch den Wechsel von
Hoch und Tief, Ebenheit und Unebenheit hervorgerufen wird.
Beide Landformen sind aber in gleicher Weise das Produkt
innerer und äußerer Kräfte, die sich einander entgegenarbeiten,
indem die änßeren Kräfte das zu zerstören trachten, was die inneren
Kräfte aufgebaut haben (vgl. §§ 27 und 29).
§ 56. Die innern Aräfte äußern sich 1) durch vulkanische
Ausbrüche, 2) durch Hebungen und Senkungen des Bodens, 3) durch
Störungen der ursprünglich flach gelagerten Gesteinschichten (Fig. 14 a), aus
denen die Erdkruste besteht (vgl. § 24). Die Hauptarten sind Brüche und